Felix Schinkel, der siebenjährige Bub aus Memmingen im Allgäu, der am 30. Dezember nach einer gefährlichen Blinddarmentzündung in einer riskanten Rettungsaktion aus der abgeschnittenen Ulmer Hütte bei Stuben geholt wurde, genießt seine zweite Ferienwoche. Wieder zu Hause in Memmingen, im Kreise seiner Familie. „Es geht mir gut. Ich kann schon wieder alles essen“, erzählt er fröhlich den VN. Unvergessen bleiben ihm und allen Beteiligten die dramatischen Ereignisse des 30. Dezember 2011 trotzdem.
Plötzlich Bauchweh
„Ich hatte am frühen Nachmittag plötzlich starkes Bauchweh“, erinnert sich der Grundschüler. „Ich bin dann zum Papa ins Bett gekrochen, während Mama nach unten ging.“ Tatsächlich konnte niemand besser als Mama Svenja (47) einschätzen, wie ernst die Situation für ihren Felix war. Sie ist selber Chirurgin, erkannte die Blinddarmentzündung und setzte alle Hebel in Bewegung, den Buben ins Tal zu bringen. „Ich wusste, es würde sehr schlimm für ihn, sollten wir nicht schnellstmöglich in ein Krankenhaus kommen“, erzählt die Mutter. Sie wusste aber auch um das Risiko eines Transportes. Draußen stürmte es, es herrschte höchste Lawinengefahr. Wie sollte es ein Entkommen aus der Ulmer Hütte geben?
Dank an Retter
Die Gefahren waren auch Valfagehrbahn-Betriebsleiter Gebhard Sagmeister (55) und seinen Männern bekannt. Doch sie nahmen für den Buben das Risiko in Kauf. „Wir fuhren mit zwei Pistenraupen zur Hütte, holten Felix ab und brachten ihn sicher zur Alpe Rauz.“ Dort wartete schon der herbeigerufene Notarzt. Der nahm Felix und seine Mutter in Empfang. Trotz Lawinengefahr ging es in Windeseile ins Spital nach Bludenz, wo Felix von der Chirurgie-Fachärztin Dr. Elisabeth Antonietti notoperiert wurde. „Man hat gleich gesehen, wie entzündet der Blinddarm, wie notwendig die rechtzeitige Operation war“, sagt Expertin und Mutter Svenja Schinkel. Sie ist der Ärztekollegin und vor allem den Rettern unendlich dankbar. „Ich kann gar nicht genug betonen, wie froh wir über deren Einsatz waren. Da hat alles perfekt geklappt. Ich kann allen einfach nur Danke sagen.“
Kein Trauma
Felix selbst ist die ungewöhnliche Fahrt mit der Pistenraupe lebhaft im Gedächtnis geblieben. „Da war so viel Schnee. Und ein bisschen gerumpelt hat es.“ Im Bludenzer Krankenhaus fühlte sich der Knirps gut betreut. Ein großes Pflaster an der Wundstelle wird ihn noch für einige Zeit an die Notoperation erinnern. Das Skifahren und die Ulmer Hütte haben bei ihm keine Traumata ausgelöst. „Gerne gehe ich wieder auf die Hütte. Und das Skifahren mag ich auch. Ich bin ja nicht das erste Mal auf Ski gestanden.“
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