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Die Flüsse Lutz und Ill werden gezähmt

Hochwasserschutz Lutz - Ill
Hochwasserschutz Lutz - Ill ©VN-Grafik
Bludesch – Hochwasserschutzmaßnahmen an Lutz und Ill verschlingen an die 40 Millionen Euro.

In Bludesch-Gais werden derzeit Retentionsbecken für 600.000 Kubikmeter Gewässerrückstau aus der Ill gebaut. Bis zu 50 Kubikmeter Überwasser pro Sekunde sollen im Bedarfsfall von der Ill über drei Wehre in das Hauptbecken in der Bludescher Au geleitet werden, um Bahn und Autobahn samt Unterliegergemeinden nicht zu gefährden. Insgesamt werden auf Bludescher Gemeindegebiet vier Hochwasserrückhaltebecken errichtet. Kostenpunkt: 10,8 Millionen Euro. „Für die in diesem Gebiet umfangreich vorgenommenen Waldrodungen müssen Ersatzflächen als Mischwald aufgeforstet werden“, macht Bürgermeister Michael Tinkhauser auf die Auflagen aufmerksam. In Schlins, Satteins und Frastanz entstehen entlang dem Flusslauf der Ill weitere Rückhaltebecken mit einem Fassungsvermögen von bis zu einer Million Kubikmeter Wasser. Sämtliche Hochwassersicherungsanlagen werden im Bedarfsfall über eine Zentrale, die im Feuerwehrzentrum in Schlins eingebaut wird, gesteuert. Bis 2020 sollen die Hochwasserschutzbauten den Angaben von Illverband-Geschäftsführer Wolfgang Erath zufolge abgeschlossen sein. Die prognostizierte Gesamtbaukostensumme liegt bei 36 Millionen Euro. Dem Illverband gehören alle Ill-Anliegergemeinden zwischen Bludenz und Feldkirch sowie die Asfinag und die ÖBB an. Parallel zum Illverband hat auch der Lutz-Verband, dem neben den Gemeinden Bludesch, Ludesch und Thüringen auch die ÖBB und die VKW angehören, seine Arbeit aufgenommen. Das Gerinne des Lutzbachs wird auf einer Länge von 4,3 Kilometern zwischen der Mündung in die Ill und dem Schlosstobel im Gemeindegebiet von Thüringerberg in mehreren Bauabschnitten renaturiert und hochwassersicher ausgebaut. Der nun begonnene erste Bauabschnitt umfasst den Unterlauf der Lutz. Durch die Verlegung des linksufrigen Dammbauwerks – dieses wurde beim August-Hochwasser 2005 stark beschädigt – an den Rand der Gleisanlage lässt sich zusätzlicher Gerinneraum schaffen um die Eisenbahntrasse besser zu schützen. „Das vorgesehene Projekt beinhaltet einen neuen Hochwasserschutzdamm, der in etwa die gleiche Höhe wie die Schienenoberkante aufweist“, erklärt Johannes Wachter von der ÖBB-Projektleitung. Überdies erfolgen zusätzliche Geländesicherungsmaßnahmen. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten im Gerinne ist bis Mitte 2012 zu rechnen.Die Baukosten belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro. Bund und Land sind an den Kosten mit gesamt 90 Prozent beteiligt. Die Restkosten tragen die jeweiligen Verbandsmitglieder.

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