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Nachwehen eines Votums

Bleibt Gegenstand von Diskussionen im Montafon: das (in die Jahre gekommene) Heimatmuseum in Schruns.
Bleibt Gegenstand von Diskussionen im Montafon: das (in die Jahre gekommene) Heimatmuseum in Schruns. ©A. Marent
Schruns - Nachdenkprozess: Die Montafoner wollen sich nach striktem Nein der Schrunser zum Museumsbau „neu orientieren“.
Bürgerforum Montafon
Schruns stimmte mit "Nein"

Eines gleich vorweg: das Ergebnis der Volksabstimmung vom vergangenen Sonntag liegt vor allem den Befürwortern schwer im Magen. Dabei hatten 1378 Schrunser die Frage „„Soll die Marktgemeinde Schruns durch eine Änderung des Bebauungsplanes die baurechtlichen Voraussetzungen für einen Museumsneubau nach dem vorliegenden Siegerprojekt im Ortszentrum von Schruns schaffen?“ mit Nein beantwortet. Gerade mal 388 der 3002 Wahlberechtigten votierten für ein vom Stand Montafon als Dachorganisation der Talschaftsgemeinden betriebenes Museumsprojekt im Ortszentrum von Schruns.

Bisherige Kosten 70.000 Euro?

Die Ablehnung der Schrunser bringt das Montafoner Museumsprojekt naturgemäß ins Stocken. Zumal das Siegerprojekt eines Architekturwettbewerbs der Weiler Planer Bernhard und Stefan Marte jetzt in der vorgesehenen Form beim jetzigen Heimatmuseum nicht umgesetzt werden kann. Die bislang angefallenen Kosten für das von EU und Bundesdenkmalamt stark geförderten Konzepts (rund 70 Prozent) werden im Montafon „mit zwischen 60.000 und 70.000 Euro“ beziffert. Allein für acht Einreichungen beim Architekturwettbewerb mussten offenbar je 4000 Euro berappt werden.

Depotsuche für 6000 Objekte

Für lediglich 30 Prozent der Kosten mussten die Kommunen bislang aufkommen. „Bleiben wir in Schruns mit einem anderen Projekt aus dem Architektenwettbewerb oder gehen wir mit einem neuen Projekt an einen anderen Ort im Montafon.“ Auch diese Frage werde sich in den nächsten Wochen stellen, meint Michael Kasper als Leiter der Montafoner Museumswelt. Vordringlichstes Problem stellt für ihn jedoch die „sichere Unterbringung“ von rund 6000 Objekten, darunter auch Gemälde, in einem Depot. „Die Lösung dieser Frage muss 2012 gefunden werden“, betont Kasper. Beim Stand Montafon gibt man sich nach dem für die Gegner erfreulichen Abstimmungsergebnis unterdessen betont zurückhaltend. Und lässt eine gewisse Ratlosigkeit durchblicken. „Wir sind laufend in Beratungen über die weitere Vorgangsweise“, erklärt Rudi Lerch als Standesrepräsentant auf Anfrage der VN.

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