In den USA konnte Erfolgsregisseur Lasse Hallström (“Chocolat”) mit seiner romantischen Verfilmung einer Buchvorlage von Bestsellerautor Nicholas Sparks gar den übermächtigen “Avatar” vom Thron der Kinocharts stoßen.
John (Channing Tatum) ist gut gebaut und reitet gern über Wellen, Savannah (Amanda Seyfried) trägt ihr hellblondes Haar offen, hat blau-grüne Kulleraugen und ein ebenso großes Herz. Als sich beide am Strand begegnen, ist es um sie geschehen: Liebe auf den ersten Blick! Da macht es zunächst gar nichts, dass sie aus verschiedenen Welten kommen. Hier der pflichteifrige Soldat, der allein mit seinem völlig in sich gekehrten Vater (sehr überzeugend: Richard Jenkins) lebt, dort die aus reichem Hause stammende College-Studentin.
Nach zwei Sommerwochen voller Leidenschaft und prächtiger Idylle muss John zurück zu seiner Einheit, zwölf Monate hat er noch zu dienen, dann soll dem jungen Glück nichts mehr im Wege stehen. Wenn da nur nicht die Anschläge vom 11. September 2001 wären, die dem Pärchen einen dicken Strich durch die Rechnung machen.
Die recht konventionell gestrickte Lovestory hebt sich zunächst kaum ab von solider Stangenware, wie wir sie aus Hollywood kennen. Während Seyfried stets für sich einzunehmen vermag, ist Channing Tatums Spiel wenig variabel. Nur hier und da wächst der junge Darsteller (bekannt durch Filme wie “Step Up”) über sich hinaus, etwa, wenn John am Krankenbett des siechen Vaters endlich sein Herz ausschütten darf. Ein bisschen zu oft muss das Liebespaar außerdem in sonnendurchfluteten, kitschverdächtigen Tableaus wie aus einem Reisekatalog agieren.
Und doch: Regisseur Hallström versteht es, der Romanze mehr als einen berührenden Moment abzuringen. Zugleich hat der schwedische Filmemacher das Werk als eine Art Hommage an eine fast versunkene Kulturtechnik angelegt: den handgeschriebenen Brief. Savannah und John nämlich kommunizieren nicht per E-Mail oder Smartphone, der romantisch-schmachtende Briefwechsel der beiden erinnert an längst vergangene Epochen. Hallström inszeniert das mit viel Gefühl für wohlgeformte Buchstaben, die sich in weißes Papier einprägen.
Dass sich “Das Leuchten der Stille” jedoch eines Kommentars zum militärischen Engagement der USA rund um den Globus enthält (John ist Mitglied einer Spezialeinheit), das Ganze also eigentlich auch in anderen Zeiten, an anderen Orten spielen könnte, kann man als Zugeständnis an den amerikanischen Mainstream lesen.
Der große Erfolg in den USA aber gibt Hallström und seinem Team Recht. Nicht zuletzt dank Amanda Seyfrieds erfrischender wie nachhaltiger Präsenz dürfte das routiniert inszenierte Liebesdrama auch hierzulande gut funktionieren.
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