Häftlingsrevolte in Ecuador
Bei den meisten handle es sich um Angehörige oder Freunde der Häftlinge, die auf Besuch waren, sagte ein Sprecher der Aufständischen, Washington Grueso, am Sonntagabend (Ortszeit). Unter ihnen seien auch 280 Frauen und 120 Kinder.
Die Gefangenen von Ibarra und Tulcan wollten mit der Aktion gegen Verhältnisse wie in der Anstalt von Guayaquil rund 275 Kilometer südwestlich von Quito protestieren, wo es nicht genügend Trinkwasser gebe, sagte Grueso. Auch die Praxis, Menschen mehr als ein Jahr ohne Gerichtsurteil festzuhalten, stoße auf Widerstand. Ein Polizeisprecher sagte, er wisse nichts von der Aktion.
Angesichts der katastrophalen Verhältnisse und häufigen Gewalttaten in Gefängnissen hatte die ecuadorianische Regierung Mitte Januar den Ausnahmezustand für die Haftanstalten erklärt. Die hoffnungslose Überbelegung und der Kontrollverlust hätten zu einem Zusammenbruch des Haftsystems geführt, hieß es in Quito. Zugleich kündigte die Regierung die Freilassung von knapp 1.500 Gefangenen an, die bereits mehr als ein Jahr ohne Verurteilung einsaßen.
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