"Kleine Kristallkugel"
Schönfelder, der in der Endwertung 35 Punkte Vorsprung auf Palander aufwies, sorgte für die erste österreichische Slalom-Kristallkugel seit 2001, als Benjamin Raich diese Spezialwertung gewonnen hatte.
Ein großartiges, herrliches Gefühl”, frohlockte Schöni” mit der frisch gewonnen Kugel in den Händen. Mein großes Plus war die Konstanz, auf die ich lange hingearbeitet habe”, betonte der Petzenbär”, der einen Saison-Slalom gewann (Adelboden) und weitere vier Mal auf dem Podest landete.
Ein wenig getrübt wurde die ÖSV-Freude vom Ärger der Finnen. Die Skandinavier unter dem Tiroler Trainer Christian Leitner legen nämlich Beschwerde beim Obersten Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne ein, da beim viel diskutierten Slalom in Park City die Disqualifikation von Schönfelder aufgehoben worden war. Der Bleiburger hatte im ersten Saison-Slalom nach einer Behinderung durch einen Pistenarbeiter trotz Ausscheidens noch einmal starten dürfen und holte mit Rang zwei hinter Palander wertvolle 80 Punkte, die im Endeffekt den Weltcup entschieden haben.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Entscheidung der FIS aufgehoben wird”, glaubt Slalom-Coach Gert Ehn. Und selbst der finnische Coach Leitner gibt der Beschwerde keine Chance: Was will denn Finnland gegen die FIS und Österreich ausrichten?” Für Leitner ist Palander, der vier Saison-Slaloms gewonnen hat, der moralische Weltcupsieger”: Er war der beste Slalom-Fahrer der Saison und hat die Antwort heute auf der Piste gegeben”, sagte der Kitzbüheler über den Sieger von zehn Weltcup-Rennen (acht Slaloms, zwei Riesentorläufe).
Auch FIS-Präsident Gian-Franco Kasper meldete sich zu dieser Thematik zu Wort. Ich habe große Zweifel, ob das etwas bringt. Alles was der Vorstand tun könnte, wäre das Rennen komplett zu annullieren – und das würde keinem etwas bringen. Ich glaube aber ohnehin, dass sich die Gemüter bald beruhigen werden.”
Der tragische Held des letzten Saisontages war einmal mehr der Tiroler Manfred Pranger, der mit 0,15 Sekunden Rückstand auf Palander Rang drei belegte. Der Wipptaler war bereits zum vierten Mal in dieser Saison als Halbzeit-Leader ins Finale gegangen, auf den ersten Sieg seiner Karriere wartet er aber nach wie vor. In Madonna und nun in Sestriere rutschte Pranger jeweils auf Rang drei zurück, in Adelboden und Kranjska Gora war der Mann aus Gschnitz jeweils ausgeschieden. Knapp daneben ist auch vorbei”, meinte Pranger, bei dem trotz allem die Freude überwog. Dieser Podestplatz war enorm wichtig für den Sommer, der gibt mir die nötige Motivation für das harte Training.”
Endstand:
1. Kalle Palander (FIN): 1:49,67 Minuten
2. Rainer Schönfelder (AUT): + 0,05
3. Manfred Pranger (AUT): + 0,15
4. Edoardo Zardini (ITA): + 0,56
5. Akira Sasaki (JPN): + 0,58
6. Mario Matt (AUT): + 0,67
7. Bode Miller (USA): + 0,69
8. Truls Ove Karlsen (NOR): + 0,82
9. Tom Stiansen (NOR): + 0,97
10. Benjamin Raich (AUT): + 1,01
11. Johan Brolenius (SWE): + 1,02
12. Giorgio Rocca (ITA): + 1,06
13. Silvan Zurbriggen (SUI): + 1,11
14. Drago Grubelnik (SLO): + 1,16
15. Thomas Grandi (CAN): + 1,17
16. Kilian Albrecht (AUT): + 1,23
16. Pierrick Bourgeat (FRA): + 1,23
18. Heinz Schilchegger (AUT): + 1,34
19. Alois Vogl (GER): + 1,42
20. Felix Neureuther (GER): + 1,48
21. Raphael Fässler (SUI): + 1,69
22. Giancarlo Bergamelli (ITA): + 1,84
23. Tom Rothrock (USA): + 2,06
Ausgeschieden: Kurt Engl (AUT), Manfred Mölgg (ITA)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.