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Frankreich gedachte der Deportationen

Mit einem Schweigemarsch in Paris und zahlreichen weiteren Veranstaltungen haben die Franzosen am Sonntag der Opfer der Deportationen während der NS-Besatzungszeit gedacht.

60 Jahre nach Kriegsende erhielt der jährlich am letzten Sonntag im April begangene Gedenktag dieses Mal besondere Aufmerksamkeit. Am Abend wollte der französische Staatspräsident Jacques Chirac vor Vertretern von Opferverbänden und Politikern eine Rede zum Gedenken der Deportierten halten.

Während des Zweiten Weltkriegs ließen die NS-Besatzer und die mit ihnen kollaborierende Vichy-Regierung mehr als 150.000 Menschen in Konzentrations- und Vernichtungslager deportieren. Darunter waren neben 75.000 Juden auch zahlreiche politisch Andersdenkende und Widerstandskämpfer. Der Gedenktag wurde 1954 eingeführt.

Die Feierlichkeiten begannen zu Mittag mit einer Zeremonie vor dem Mahnmal des unbekannten jüdischen Märtyrers, anschließend zogen die Teilnehmer in einem Schweigemarsch zum Denkmal für die Opfer der Deportation. Die zentrale Gedenkfeier mit der Ansprache Chiracs sollte um 18.30 Uhr vor dem Eiffelturm stattfinden. Auch in anderen Städten waren Gedenkveranstaltungen geplant.

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