AA

I: Mutter Cantonis appelliert an Entführer

Die Mutter der in Kabul entführten CARE-Mitarbeiterin Clementina Cantoni hat am Mittwoch im afghanischen Fernsehen per Video um die Freilassung ihrer Tochter gebeten.

In einem zweiminütigen Video appellierte Germana Cantoni an die Entführer, die 32-Jährige freizugeben. Clementina habe sich immer um Menschen in Not gekümmert. Um Menschen zu helfen, sei sie in ferne Länder gegangen, anstatt mit einem „netten und komfortablen Job“ in Italien zu bleiben.

Germana Cantoni äußerte sich auf Englisch, ihre Worte wurden in die lokale Sprache Dari übertragen. Ein Sprecher von CARE International sagte, das Video sei an afghanische Fernsehsender gegeben worden. Der Sender Tolo TV zeigte das Band ab dem Mittag in seinen Nachrichten.

Die Entführte ist nach Angaben des italienischen Außenministeriums wohlauf. Die Regierung in Rom werde keine Anstrengungen scheuen, die 32-Jährige zurück nach Italien zu bringen, zitierte die Nachrichtenagentur ANSA Außenminister Gianfranco Fini. Cantoni wurde am 16. Mai in Kabul von Bewaffneten verschleppt. Das afghanische Innenministerium erklärte am Dienstag, die Bevölkerung sei mit neuen Plakaten um Mithilfe bei der Suche nach der Verschleppten gebeten worden.

Bei einem Mörserangriff auf eine US-Militäbasis im Südosten Afghanistans sind am Mittwoch zwei US-Soldaten getötet worden. Acht weitere Amerikaner – Soldaten und Zivilisten – seien verletzt worden, teilte die US-Armee in Kabul mit. Demnach ereignete sich der Angriff auf den Stützpunkt in Schkin nahe der Grenze zu Pakistan, als US-Soldaten einen Versorgungshubschrauber vom Typ CH-47 Chinook entladen wollten. Flugzeuge der US-geführten Koalition hätten versucht, die Attacke zu erwidern, die Angreifer aber nicht ausmachen können.

Seit Jahresbeginn wurden 30 US-Soldaten in Afghanistan getötet. Schkin befindet sich in der Region Paktika, eine Hochburg der Anhänger der Taliban. In Afghanistan sind mehr als 18.000 Soldaten der US-geführten Truppen stationiert.

  • VOL.AT
  • Welt
  • I: Mutter Cantonis appelliert an Entführer