AA

Goldener Löwe für Ang Lee

Der taiwanisch-amerikanische Regisseur Ang Lee hat beim Filmfestival in Venedig den Goldenen Löwen gewonnen. Lee wurde für seinen Streifen "Brokeback Mountain" ausgezeichnet. 

Der Film erzählt von der homosexuellen Liebe zweier amerikanischer Cowboys. Lees Werk stach damit den favorisierten Film „Good Night, and Good Luck“ unter der Regie von Hollywoodstar George Clooney aus, der jedoch unter anderem für das beste Drehbuch ausgezeichnet wurde.

Als bester Schauspieler wurde am Samstagabend der US-Schauspieler David Strathairn für seine Hauptrolle in „Good Night, and Good Luck“ ausgezeichnet. Strathairn spielt darin die Journalistenlegende Ed Murrow während der McCarthy-Ära der 50er Jahre in den USA. Die italienische Schauspielerin Giovanna Mezzogiorno wurde für ihre Rolle in „La bestia nel cuore“ als bester Darstellerin geehrt. Die französische Schauspielerin Isabelle Huppert erhielt den Sonderpreis für ihre Rolle in Patrice Chereaus „Gabrielle“.

Der Spezialpreis der Jury unter der Leitung des italienischen Regisseurs Dante Ferretti ging an den US-Regisseur Abel Ferrara für seinen Film „Mary“, während der französische Regisseur Philippe Garrel einen Silbernen Löwen für seinen Film „Les Amants Reguliers“ (Regular Lovers) – ein Film über die Zeit nach den 68er-Unruhen in Paris – entgegennehmen durfte. Mit der Preisverleihung gingen die 62. Filmfestspiele von Venedig am Samstag zu Ende.

Überschwänglich bedankte sich Lee für die Ehrung. „Das ist eine großartige Erfahrung für uns, es ist einzigartig“. Der Film des 1954 in Taipeh geborenen Regisseurs beschreibt einfühlsam die homosexuelle Beziehung zwischen zwei Cowboys, die sich 1963 auf einer Ranch treffen.

Lee erhielt im Jahr 2000 den Regie-Oscar für seinen Film „Tiger & Dragon“. 1993 wurde sein Film „Das Hochzeitsbankett“ auf der Berlinale uraufgeführt und errang dort den Goldenen Bären. Der Löwe wurde Lee von dem japanischen Zeichentrickfilmer Hayao Miyazaki überreicht. Miyazaki hatte bereits am Freitag einen Goldenen Ehrenlöwen für sein bisheriges Gesamtwerk erhalten.

Huppert erhielt den Sonderpreis für das Porträt einer Frau, die versucht, aus ihrer leidenschaftslosen Ehe auszubrechen. „Venedig bringt mir Glück“, sagte die Diva bei der Preisverleihung. Als Dank an Regisseur Chereau sagte sie, es gebe „keine großartige Rolle ohne einen großartigen Regisseur“.

Österreich war in diesem Jahr nicht im Hauptwettbewerb vertreten. Der österreichische Dokumentarfilm „Workingman’s Death“ von Michael Glawogger wurde im Festival-Nebenbewerb „orrizonti“ uraufgeführt, konnte aber dort keinen Preis erringen.

  • VOL.AT
  • Stars
  • Goldener Löwe für Ang Lee