Irak: Verfassungsreferendum ist beendet

Erste Ergebnisse könnten am Abend oder am Sonntagmorgen vorliegen. Die vollständigen Ergebnisse werden nicht vor Montag erwartet.

Das Referendum fand unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt. Rund 15 Millionen wahlberechtigte Iraker waren zur Teilnahme aufgerufen.

Nach schleppendem Beginn der Abstimmung in der Hauptstadt Bagdad, bedingt auch durch die Regeln des Fastenmonats Ramadan, zeichnete sich nach den Beobachtungen von dpa-Reportern in etlichen Landesteilen eine hohe Wahlbeteiligung ab. Wahlkommissionschef Adil al-Lami sprach von einer hohen Beteiligung vor allem in den „gesicherten Gebieten im Norden und Süden“ des Irak.

US-Präsident W. George Bush nannte das Referendum einen „schweren Schlag“ gegen die Terroristen und eine deutliche Absage der Iraker an die Terrororganisation Al-Kaida und ihrer „verzerrten Version des Islam“. „Die einfache Tatsache des Wählens zeigt, dass das irakische Volk in Freiheit leben möchte und eine Rückkehr zu Tyrannei und Terror nicht akzeptieren will“, sagte Bush in seiner wöchentlichen Rundfunkansprache am Samstag.

Dieses Wochenende sei „ein bedeutsamer Moment in der Geschichte des Nahen Ostens“, betonte der Präsident. Die Iraker sendeten die klare Botschaft an die Welt, dass sie „ihre Zukunft in friedlichen Wahlen und nicht mit gewalttätigen Aufständen entscheiden wollen“. Das Referendum sei ein „entscheidender Schritt auf dem Weg des Irak zur Demokratie“.

Der jüngst veröffentlichte Brief eines Al-Kaida-Chefs an den irakischen Al-Kaida-Führer Abu Mussab al-Zarqawi zeige, dass die blutigen Anschläge gegen die Iraker zunehmend auf Unverständnis und Widerstand im Land stießen. Die Hoffnung und die Strategie der Terroristen, die USA aus dem Land vertreiben und einen islamistischen Staat zu errichten, werde an der Entschlossenheit der USA scheitern. Die Al-Kaida spekuliere darauf, dass die USA sich wie in Vietnam letztendlich zurückziehen würden. „Sie machen einen schweren Fehler. Amerika wird nicht wegrennen, wir werden unsere Verantwortung nicht vergessen“, sagte Bush.