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Indien/Kaschmir: Vize-Minister erschossen

Aufständische Moslems haben im indischen Teil von Kaschmir einen Vize-Minister und zwei Polizisten erschossen. Sie drangen in das hoch gesicherte Haus von Ghulam Nabi Lone ein und eröffneten das Feuer auf ihn.

Die beiden Angreifer seien mit dem Motorrad in ein schwer bewachtes Wohngebiet in der Sommerhauptstadt Srinagar eingedrungen und hätten den stellvertretenden Erziehungsminister Ghulam Nabi Lone getötet, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Lones Nachbar, der örtliche Wohlfahrtsminister Gulam Hassan Khan, sagte, dass es einen Schusswechsel gegeben habe, bei dem auch einer der beiden Angreifer gestorben sei. Zwei Zivilisten und drei Wachleute seien verletzt worden.

Die Polizei fahndete nach dem zweiten Angreifer. Die beiden Islamisten seien unbehelligt in das rundum abgeriegelte Wohngebiet Tulsi Bagh eingedrungen, in dem ranghohe Regierungsbeamte und Politiker leben. Zu dem Angriff bekannten sich in mehreren Medien zwei Gruppierungen, Al-Mansurian und die Islamische Front. Lone ist der dritte Minister aus Kaschmir, der in den vergangenen Jahren einem Anschlag zum Opfer fiel.

Im indischen Teil Kaschmirs kämpfen moslemische Gruppen für die Unabhängigkeit oder den Anschluss des Gebietes an Pakistan. Die seit 1947 zwischen Indien und Pakistan aufgeteilte Grenzregion Kaschmir ist ein Zankapfel der beiden Atommächte, die bereits zwei Kriege um das Gebiet im Himalaja führten. Bei den Rebellenkämpfen starben seit 1989 etwa 44.000 Menschen.

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