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Den Stein ins Rollen bringen

Der Karate-Länderkampf in Dornbirn soll ein Aufbruch in eine neue Ära gewesen sein. Denn in der Ländle-Szene ist es in den letzten Jahren nach den Rücktritten einiger Spitzenathleten merklich ruhiger geworden.

Um die Aufnahme ins olympische Programm kämpfen die Karatesportler seit vielen Jahren. Ob überhaupt, oder wie lange es geht, bis der Wunsch der Anhänger des Karatesports, deren Ursprung in Japan zu finden ist, von den zuständigen Herren erhört wird, wagen nicht einmal Insider der Szene zu beantworten.

Die Körper- und Kampfkunst, die auch eine Methode der Selbstverteidigung darstellt, hat in Vorarlberg seit den 80 er Jahren eine große Tradition. Doch in den letzten Jahren ist es merklich ruhiger geworden in der Ländle-Szene. “Wir befinden uns in einer Phase der Neuorientierung. Durch die Rücktritte von zahlreichen Spitzenathleten ist auch das Interesse gesunken”, so Daniel Devigili. Doch der Weltmeister von 1994, der im Vorjahr seine aktive Karriere beendet hat, wollte sich nicht den Vorwurf gefallen lassen, sich nach seinem Rücktritt auf die Seiten jener Leute zu stellen, die zwar gute Ideen haben, aber nicht bereit sind, etwas für den Sport zu tun. “Ich habe im Laufe meiner Karriere viele positive Impulse durch den Sport bekommen und will nun etwas zurückgeben”, so der Fraxner.

Neben der Gründung eines Vereins will Devigili aber auch mit Events den Sport wieder in der Öffentlichkeit präsentieren. “In den 90er Jahren gab es die Classics in Götzis und 2001 hat der letzte große Wettkampf in Vorarlberg stattgefunden. Danach hat es nie mehr einen Wettkampf auf internationalem Niveau in Vorarlberg gegeben. Jeder Sportler mit Herz weiß wie bitter es ist, jahrelang sein Können nur in der Fremde zeigen zu können und nie vor seinem eigenen Publikum”, so Devigili. Deshalb hat er keine Minute gezögert und sich spontan bereit erklärt, am Wochenende den Länderkampf gegen Indonesien in Dornbirn durchzuführen. Dies soll der Startschuss in eine neue Ära gewesen sein. 2006 ist ein Vergleichskampf gegen Deutschland geplant. “Mein Wunsch wäre es auch, das sich ein Verein in Vorarlberg findet, der die Tradition eines internationalen Turniers fortsetzt”, so der 35-Jährige.

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