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Bush: Etwa 30.000 getötete Iraker

US-Präsident George W. Bush hat die Zahl der seit dem Einmarsch vor zweieinhalb Jahren getöteten Iraker mit etwa 30.000 angegeben. Bush verteidigte am Montag in Philadelphia seine damalige Entscheidung.

Saddam Hussein sei eine Bedrohung gewesen und man habe geglaubt, dass er über Massenvernichtungswaffen verfüge. Auch mit dem heutigen Wissen würde er wieder die gleiche Entscheidung treffen, versicherte Bush. Die Entmachtung Saddam Hussein habe die Welt zu einem besseren Ort und Amerika sicherer gemacht. Auf eine Frage nach der Zahl der getöteten Iraker antwortete der US-Präsident, bislang seien etwa 30.000 Menschen beim Einmarsch und der anhaltenden Gewalt gegen die Iraker ums Leben gekommen. Zudem seien 2.140 US-Soldaten getötet worden.

Bush erklärte, dank des Muts des irakischen Volkes werde das ablaufende Jahr später als Wendepunkt in der Geschichte des Iraks und der Freiheit gesehen werden. Kein Land habe den Übergang zu einer Demokratie ohne „Herausforderungen, Rückschläge und Fehlstarts“ bewältigt. Noch vor zweieinhalb Jahren sei der Irak von einem grausamen Diktator beherrscht worden, der den Terrorismus unterstützt, Massenvernichtungswaffen eingesetzt und sein eigenes Volk getötet habe. „Seitdem hat das irakische Volk die Souveränität über sein Land übernommen, freie Wahlen abgehalten, eine demokratische Verfassung ausgearbeitet und diese Verfassung in einem landesweiten Referendum gebilligt“, sagte der US-Präsident.

Er räumte ein, dass die letzten zweieinhalb Jahre eine Zeit schwerer Kämpfe im Irak gewesen seien, und es gebe noch viel zu tun. Zigtausende Schiiten versammelten sich unterdessen zur bisher größten Wahlkundgebung im Irak. Sie zogen durch das Bagdader Armenviertel Sadr City und riefen „Ja zum Islam, Ja zum Irak, Ja zur religiösen Führung.“ Gleichzeitig verurteilten sie die Gewaltkampagne der Aufständischen.

Die Kundgebung war drei Tage vor der Wahl von der Vereinigten Irakischen Allianz, einer Liste schiitischer Parteien, organisiert worden. Unter den Teilnehmern waren zahlreicher Kleriker, Parlamentsabgeordnete, Stammesvertreter und Politiker. Die US-Regierung hat sich nach den Worten ihres Irak-Koordinators auf keinen Favoriten bei den bevorstehenden Parlamentswahlen festgelegt. „Wir unterstützen keine bestimmte demokratische Partei und keinen Kandidaten“, sagte Botschafter James Jeffrey am Montag in Washington.

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