Dennoch war am Abend klar, dass auch in der Nacht zum Dienstag über dem Treibstofflager Buncefield im Nordwesten der britischen Hauptstadt weithin sichtbare Flammen lodern würden. Der riesige dunkle Rauchschwadenteppich wurde am Montag kaum kleiner. Derweil schloss die britische Regierung einen Terrorakt als Ursache des Feuers aus. Versicherungen rechnen mit einem Schaden von mehr als 80 Millionen Euro.
Bis zum Abend hatten die Brandbekämpfer die Feuer in zwölf von insgesamt 20 brennenden Großtanks mit einer speziellen Schaum-Wasser-Mischung erstickt, teilte Einsatzleiter Roy Wilsher mit. Von einem besonders aggressiv brennenden Tank seien die Feuerwehrleute vorerst abgezogen worden. Wir warten ab, bis mit Hilfe der Ölindustrie geklärt ist, was in diesem einen Tank genau brennt, sagte der Einsatzchef. Wir wollen nicht unnötig Menschenleben riskieren, der Umweltschaden ist schon schlimm genug.
Stetiger Fortschritt
Die Explosion, die Erschütterungen im Ausmaß eines Bebens der Stärke 2,4 auf der Richter-Skala ausgelöst hatte, sowie das Großfeuer richteten nach Branchenschätzungen einen Versicherungsschaden zwischen 50 und 100 Millionen US-Dollar (zwischen 42 und 84 Millionen Euro) an. Mehr als die Hälfte der Rückversicherung werde von Lloyds getragen, sagte ein Sprecher, der anonym bleiben wollte.
Neuartige Ausrüstung
Die Intensität des Feuers, dessen Ausmaß und die Zusammensetzung des brennenden Materials aus Benzin, Öl, Gasen und Kunststoffen bedeuteten, dass sich die Brandbekämpfer in völlig unbekanntem Terrain bewegten, erläuterte Wilsher. Dies ist das größte Feuer dieser Art in Großbritannien und Europa, mit dem wir es je zu tun hatten. Vor dem massenhaften Spezialschaumeinsatz seien Folgen für die umliegenden Agrargebiete geprüft worden. Umweltexperten gingen davon aus, dass die Belastung geringer sein könnte als bei Verwendung herkömmlichen Löschwassers, das leichter samt Schadstoffen in den Boden eindringt.
In Wohnungen bleiben
Regierung: Tanklager-Explosion bei London kein Terrorakt
Zur genauen Klärung der Ursachen werde in Kürze eine gründliche Untersuchung eingeleitet, sagte Prescott. Zugleich dankte er der Feuerwehr, der Polizei und den örtlichen Behörden für deren wundervollen sowie raschen und und effizienten Nothilfeeinsatz.
Durch den Großbrand nach der Explosion, die Sonntag früh Erschütterungen im Ausmaß eines Bebens der Stärke 2,4 auf der Richter-Skala ausgelöst hatte, wurde das Treibstofflager bei Hemel Hempstead im Nordwesten Londons weitgehend zerstört. Wie durch ein Wunder kam niemand ums Leben. 43 Menschen wurden verletzt, nur einer von ihnen schwer. Auch er befand sich am Montag nicht mehr in Lebensgefahr.
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