Jordanien: Geiselnahme in Gefängnis

Die Aufständischen hätten am Dienstagabend in der Vollzugsanstalt Juweida in einem Vorort von Amman mehrere Wächter in ihre Gewalt gebracht, verlautete am Mittwoch aus jordanischen Sicherheitskreisen.

Später hätten die Gefangenen mehrere Geiseln freigelassen, ohne dass jemand verletzt worden sei. Einen Teil der Wachleute hatten die Meuterer demnach noch in ihrer Gewalt. Die Häftlinge fordern, dass zwei Gefangenengruppen – die zum Tode Verurteilten und diejenigen, die von der Staatssicherheit abgeurteilt wurden – in einer Anstalt zusammengelegt werden, wie ein Sprecher der Sicherheitsbehörden sagte.

Insgesamt kam es in drei Gefängnissen zu Zusammenstößen zwischen Häftlingen und Sicherheitskräften, bei denen es ein Dutzend Verletzte gab. Unbestätigten Berichten soll ein Häftling getötet worden sein, als hunderte Polizisten gegen zumindest 150 meuternde Insassen in den Gefängnissen von Juweida, Swaqa und Qafqafa vorgingen. Anlass für die Revolte war die Entscheidung der Behörden, den libyschen Extremisten Salem bin Suweid in ein Spezialgefängnis zu überstellen. Die Islamisten befürchteten, dass der vor zwei Jahren wegen der Ermordung des US-Diplomaten Laurence Foley in Amman zu Tode verurteilte Salem hingerichtet werden sollte.