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Pop-Diva Cher wird 60

Cher kann anscheinend einfach nicht genug kriegen: genug Schlagzeilen, genug Schönheitsoperationen, genug Aufmerksamkeit.

Dafür erfindet sich die Pop-Diva und Oscar-Preisträgerin zu gern immer wieder neu. Vom scheuen Hippiemädchen über die Disco-Queen bis zur Rock’n’Roll-Musikerin hat die US-Amerikanerin in ihrer über fünf Jahrzehnte dauernden Karriere alle Register gezogen – und immer wieder Nummer-Eins-Hits produziert – bis die Sängerin im Jahr 2002 beschloss, sich mit einer „Farewell Tour“ von ihren Fans zu verabschieden. Aber so einfach ist das nicht bei Cher. Erst nach drei Jahren und 325 Shows war die Tour im April 2005 zu Ende, laut „Billboard“ die bisher erfolgreichste für eine Musikerin. Genug hat Cher immer noch nicht, auch wenn sie am Samstag (20. Mai) ihren 60. Geburtstag feiert.

Ab 2008 will sie Céline Dion für eine Jahresgage von 60 Millionen US-Dollar (46 Millionen Euro) im Cesar’s Palace in Las Vegas ablösen. Das wird der richtige Ort sein, um jeden Abend das bunt-schillernde Pop-Spektakel der „Farewell Tour“ fortzusetzen. Denn Cher liebt Glamour und Glitzer. Ihre knapp geschnittenen Kostüme, die ihren perfekten Körper in Szene setzen, haben ihr den zweifelhaften Ruf der „Grande Dame der Dessous“ eingebracht.

Chers Vermögen wurde vom Forbes-Magazin auf 600 Millionen Dollar geschätzt – nur Paul McCartney und David Bowie sind in der Branche noch reicher. Dabei begann alles sehr bescheiden für Cherilyn Sarkasian La Pier, die im kalifornischen El Centro zur Welt kam. Die Mutter war Cherokee-Indianerin und hatte wechselnde Liebhaber und Ehemänner, der Vater war ein armenischer Trucker. 1964 lernte Cher den italoamerikanischen Sänger Salvatore „Sonny“ Bono kennen, die beiden heirateten noch im selben Jahr.

Ihre erste gemeinsame Single als „Caesar & Cleo“ wurde ein Flop. Unter dem Namen „Sonny & Cher“ gelang ihnen aber 1965 mit „I Got You, Babe“ ein Welthit. Mit weiteren Erfolgen wie „The Beat Goes On“ und „Bang Bang (My Baby Shot Me Down)“ wurden die beiden schnell zu Ikonen der Flower-Power-Bewegung in den USA. Eigentlich zu Unrecht, denn sie selbst lebten eher konventionell, vor allem als Tochter Chastity (Keuschheit) geboren wurde. „Wir sind so spießig, dass es einen krank macht“, sagte Cher damals.

Nach der Scheidung von Sonny Bono 1974 verfolgte Cher erfolgreich ihre Solokarriere, unter anderem mit einer eigenen TV-Show. Musikalisch wurde es in den 80er Jahren etwas flau, weshalb sie sich als Schauspielerin am Broadway versuchte. Daraufhin bot man ihr eine Rolle in dem Film „Silkwood“ an, für den sie eine „Oscar“- Nominierung als beste Nebendarstellerin erhielt. Die begehrte Trophäe nahm sie dann für „Mondsüchtig“ (1987) mit Nicholas Cage mit nach Hause.

Ein unverhofftes Comeback verschaffte Cher das Dance-Album „Believe“ (1998), das sie ihrem im selben Jahr bei einem Ski-Unfall ums Leben gekommenen Ex-Mann Sonny Bono widmete. „Wenn die Leute zu meinen Songs tanzen, ist das gut. Tanzen hält jung. Garantiert jünger als jede blöde Schönheitsoperation.“ Der Sängerin wurde angeblich ein Rippenbogen heraus gesägt, um die Taille optisch zu verlängern. Cher ließ die Aufregung darüber schon immer kalt. „Und wenn ich mir meine Brüste auf den Rücken machen lasse, ist das meine Sache“, sagt sie einmal.

Auch für die Zeit nach ihrem Tod hat Cher bereits Pläne gemacht: Sie besitzt seit Jahren eine Grab-Parzelle auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise – direkt neben Jim Morrison und Oscar Wilde. Aber jetzt kommt erst mal Las Vegas. Denn vom Leben hat Cher noch lange nicht genug.

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