Peinliche Fälschungs-Affäre
Die Frau eines pensionierten Staatsanwalts machte der günstige Preis nicht stutzig. Sie glaubte an ein gutes Geschäft und erstand zwei. Als sie mit einer davon zum Friseur ging, wurde sie allerdings ausgelacht. Die ist ja nicht echt, kicherte die Friseuse, als sich die Kundin beschwerte, dass sich eine Niete des vermeintlichen Luxusprodukts schon gelöst habe.
Am Dienstag folgte im Straflandesgericht das gerichtliche Nachspiel. Die Verkäuferin, die vorgeblich auch Produkte aus dem Hause Dior und Fendi im Sortiment hatte, wurde wegen gewerbsmäßigen schweren Betrugs zu neun Monaten bedingter Haft verurteilt. Der Richter glaubte ihren Aussagen nicht, wonach sie die Taschen von einer inzwischen bedauerlicherweise auf Mallorca verstorbenen Freundin in Kommission übernommen und diese für echt gehalten habe.
Das war zweifelsfrei ein Täuschungshandel, stellte er im Hinblick darauf fest, dass sich bei einer Hausdurchsuchung in der Wohnung der 56-Jährigen noch mehr als zwei Dutzend Plagiate gefunden hatten.
So unangenehm die Verhandlung für die Verurteilte war, für den Ehemann der Käuferin war diese womöglich noch peinlicher. Dieser hatte jahrelang im Grauen Haus als öffentlicher Ankläger gearbeitet. Nun erfuhr man eben dort, dass er von seiner Frau mit den teilweise pelzverbrämten Taschen von einem Geschäft zum anderen gejagt wurde, nachdem sie sich mit diesen blamiert hatte. Der Staatsanwalt musste des häuslichen Friedens zuliebe in privater Mission herausfinden, ob diese tatsächlich nur eine preiswerte Imitation waren.
“Geschmacklos”
Als das ohne jeden Zweifel feststand, weil man ihm im Louis Vuitton-Shop am Kohlmarkt erklärte, die vorgelegten Taschen wären von einem Kenner schon auf den ersten Blick auf Grund ihres geschmacklosen Designs als Fälschungen zu erkennen, bestand seine Frau auf einer Anzeige. Ihr dürfte nicht klar gewesen sein, dass sie damit ihren Lapsus unter den Berufskollegen ihres Mannes zum Gesprächsthema Nummer eins machte.
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