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Yad Vashem gegen Holocaust-Karikaturen

Die Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem hat zum Widerstand gegen eine Ausstellung mit Holocaust-Karikaturen im Iran aufgerufen. „Der Iran hat gesagt, die Ausstellung ist ein Test der westlichen Toleranz“.

Das erklärte der Yad-Vashem-Vorsitzende Avner Shalev am Dienstag. „Der Westen muss aufstehen und klar sagen: ’Wir werden das nicht tolerieren.’“

Das Schweigen der Welt zeige, dass der Westen bisher nicht verstanden haben, dass es sich bei der Ausstellung um einen „Angriff auf westliche Werte und Kultur“ handle. „Die Geschichte hat gezeigt, dass dem Schweigen zu bösen Worten böse Taten folgen.“

Die Ausstellung in Teheran versteht sich nach Angaben der Organisatoren als Antwort auf die von zahlreichen Moslems als verletzend empfundenen Karikaturen über den Propheten Mohammed. Sie zeigt im Museum für zeitgenössische palästinensische Kunst rund zweihundert Karikaturen. Sie sind eine Auswahl aus einem Wettbewerb, den eine iranische Zeitung im Februar ausgeschrieben hatte. Insgesamt waren 1100 Zusendungen aus 60 Ländern eingegangen.

Die dänische Zeitung „Jyllands Posten“ hatte im vergangenen Herbst zwölf Mohammed-Karikaturen veröffentlicht, die Monate später von anderen Blättern nachgedruckt wurden und damit weltweit teils gewalttätige Proteste von Moslems auslösten. Die Zeichner der Karikaturen befinden sich nach Morddrohungen monatelang unter Polizeischutz.

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