Bis 25. Februar sind 160 Arbeiten aus 20 Jahren zu sehen mit Stars aus der Mode-. Film-, Musik- und Kunstwelt. Eine Feier der Schönheit und zugleich Mahnung an die Vergänglichkeit des Augenblicks. Die ausgewählten Aufnahmen sind eine Mischung aus Schnappschüssen, Posen und Inszenierungen, zu einem großen Teil klassische Porträts und Akte, fast durchgehend schwarz-weiß und ausschließlich analog fotografiert. Nur in der Postproduktion arbeite er digital, so DOrazio, der sich selbst als very old schooled charakterisierte und auf seine Wurzeln in der Malerei verwies. Das hat mir die Tür geöffnet für Symbolismus und Mythologie.
In den Bildern der Schönheitsköniginnen unserer Zeit von Kate Moss über Christy Turlington und Helena Christensen bis zu Penelope Cruz verbindet DOrazio zeitlose Ästhetik mit Intimität. Ein eigener Raum mit überdimensionierten Arbeiten ist Busenkönigin Pamela Anderson gewidmet. Sie ist ein Pop-Symbol unserer Zeit wie Marylin Monroe zu ihrer Zeit, meinte DOrazio dazu, Da geht es um das Heilige Weibliche. Die ersten Künstler der Geschichte waren alle Priester.
Mike Tyson posiert mit einem Tiger im Arm, Brooke Shields mit Indianerkopfschmuck am Motorrad. Eine witzige Farbserie zeigt Damien Hirst in seinem Studio, etwa wie er nackt mit Skischuh auf einem roten Flitzer liegt, im Hintergrund überragt von einer wohl für Unterrichtszwecke konstruierten Kunststoff-Figur, die den Aufbau des menschlichen Körpers und die inneren Organe zeigt. Symbolik, intime Momente und Verletzlichkeit zeichnen auch die Aufnahmen von den Rolling Stones, Keith Richards oder Axl Rose aus. Ein immer wiederkehrender Totenkopf – am Ring von Keith Richards, auf einem Torso-Bild von Axl Rose oder in einem Kinderporträt von Nick DOrazio, wohl der Sohn des Künstlers, weist einige Aufnahmen als klassisches Memento mori aus.
Der Künstler
DOrazio wurde 1956 in Brooklyn (New York) in eine Künstlerfamilie geboren. Nach dem Studium der Malerei, Kunst und Fotografie (bei Lou Bernstein) begann er als Assistent von Philip Pearlstein, seit 1986 stellt er in Europa und den USA aus. Kleinere Ausflüge hat er auch zum Film, u.a. Musikvideos und Commercials, gemacht. Derzeit bereitet er eine Monographie über seine Arbeit aus 25 Jahren und einen Band über die letzte, nie präsentierte Kollektion von Gianni Versace vor. Zur Kunsthaus-Ausstellung ist ein großer Katalog erschienen.
Mit der Ausstellung präsentiert das Kunsthaus Wien seine 50. Ausstellung und seine 15. Foto-Schau seit der Annie Leibovitz-Ausstellung 1993. Damals habe man Foto-Ausstellungen in Museen noch als minderwertig beurteilt, erinnerte sich Joram Harel. Das Kunsthaus mit seinem in allen großen Häusern der Welt vertretenen Top-Programm habe in diesen Jahren Vorbildliches geleistet, lobte Carl Aigner, Direktor des Landesmuseums St. Pölten.
Webtipp:www.kunsthauswien.com
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