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Russland: 1,5 Millionen Stalin-Opfer publik

Die russische Menschenrechtsorganisation Memorial hat am Dienstag die Namen von 1,5 Millionen Opfern des politischen Terrors in der Sowjetunion im Internet veröffentlicht.

„Trotz der großen Veränderungen in den vergangenen Jahren in allen Staaten der früheren Sowjetunion ist das Problem der Erinnerung an die Opfer des staatlichen Terrors noch nicht gelöst“, mahnte Memorial in Moskau. ****

Grundlage für die Internet-Publikation seien Opferbücher, die in den vergangenen Jahren in vielen Regionen der früheren Sowjetunion erarbeitet worden seien. Durch die Zusammenführung im Internet könnten Hinterbliebene, Historiker und Journalisten nun Aufschluss über das Schicksal der Opfer politischer Verfolgung in der Sowjetunion bekommen. Vor allem unter dem Diktator Josef Stalin, der von 1924 bis 1953 herrschte, waren Millionen Menschen eingesperrt oder ermordet worden.

Am Montag hatten Menschenrechtsgruppen in Russland den Tag des Gedenkens an die Opfer politischer Repression begangen. Gegenüber dem Sitz des russischen Geheimdienstes FSB in Moskau versammelten sich dazu etwa 500 Menschen.

In einer seiner seltenen Äußerungen über die negativen Seiten der Sowjetzeit rief Präsident Putin die Regierung auf, bei der Identifizierung der Terroropfer zu helfen. „Kein Mensch, kein Opfer soll vergessen sein“, sagte Putin nach Angaben der Agentur Itar-Tass.

Die Gesellschaft solle sicher sein, „dass niemand auch nur den kleinsten Wunsch hat, irgendwelche Elemente der Vergangenheit jetzt oder in Zukunft wiederaufleben zu lassen“. In den 14 Jahren seit dem Ende der Sowjetunion seien 775.000 Terroropfer rehabilitiert worden, teilte die russische Generalstaatsanwaltschaft mit.

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