Annan rief zu friedlicher Lösung auf

Annan sagte nach Angaben der UNO vom Freitag, er sei tief besorgt über die Zuspitzung der Sicherheitslage im Gazastreifen. Er forderte eindringlich die Bildung einer gemeinsamen Regierung der nationalen Einheit.

Auch die russische Regierung verlangte Zurückhaltung. Moskau hoffe, alle palästinensischen Kräfte, vor allem aber die radikl-islamische Hamas von Ministerpräsident Haniyeh und die Fatah von Präsident Abbas, würden „Selbstbeherrschung“ an den Tag legen und die nationalen Interessen über Parteiinteressen stellen.

Der seit Monaten andauernde blutige Machtkampf der führenden Palästinenserorganisationen droht nach Schüssen auf einen Konvoi von Ministerpräsident Haniyeh außer Kontrolle zu geraten. Dabei starb ein Leibwächter Haniyehs. Die Hamas beschuldigte die Fatah, den Angriff organisiert zu haben und einen Sturz der Regierung zu planen. Haniyeh rief seine Anhänger am Freitag zur Opferbereitschaft auf: Das Prinzip sei „Sieg oder Märtyrertum“. Allerdings verordnete Hamas-Politbürochef Meshal den Anhänger seiner Partei Zurückhaltung. In Ramallah im Westjordanland kam es am Freitag bei einer Kundgebung der Hamas zu blutigen Auseinandersetzungen. Ein Hamas-Anhänger wurde durch Schüsse getötet. Uniformierte Polizisten waren mit Knüppeln gegen die nicht genehmigte Demonstration der Hamas vorgegangen.

Abbas hält am Samstag eine lang erwartete Rede zur politischen Krise in den palästinensischen Gebieten. Er will dabei über mögliche Maßnahmen nach dem Scheitern der Gespräche über die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit sprechen.