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Somalia: Ende der Kämpfe

Die EU hat die Gewalteskalation in Somalia verurteilt und ein Ende der ausufernden Kämpfe gefordert. "Es besteht die Gefahr, dass sich Bürgerkrieg zu regionalen Krieg entwickelt.“

Äthiopien müsse seine Luftangriffe auf Stellungen der Muslim-Extremisten im Nachbarland einstellen, verlangte die EU am Sonntag. Die Islamisten müssten ihrerseits die Angriffe auf Truppen der somalischen Übergangsregierung stoppen.

Zu der Einmischung Äthiopiens in den Konflikt sagte Schwedens Außenminister Bildt: „Es besteht die Gefahr, dass sich der Bürgerkrieg in Somalia zu einem regionalen Krieg entwickelt.“ Eine militärische Eskalation müsse daher unbedingt verhindert werden.

Zuvor hatte Äthiopien den Muslim-Extremisten im benachbarten Somalia offiziell den Krieg erklärt. In einer Fernsehansprache sagte der äthiopische Ministerpräsident Meles Zenawi am Sonntag, Äthiopien habe nicht vor, Somalia eine Regierung aufzuzwingen. Es habe auch nicht die Absicht, sich in die inneren Angelegenheiten des Nachbarlandes einzumischen. Vielmehr hätten „die Umstände“ sein Land dazu gezwungen, in Somalia einzuschreiten; der Einsatz gegen die „friedensfeindlichen Kräfte“ dort sei aber „vollkommen rechtmäßig und angemessen“ gewesen. „Wir wollen diesen Krieg dringend beenden“, sagte er. Meles Zenawi ließ offen, wann sich seine Truppen aus Somalia zurückziehen würden. Es war das erste Mal, dass die äthiopische Regierung eine direkte Beteiligung in dem seit Monaten anhaltenden Konflikt einräumte.

Äthiopien unterstützt die international anerkannte Regierung Somalias gegen die Bewegung der islamischen Gerichte, die die frühere Hauptstadt Mogadischu und weite Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hat. Die Islamisten werden wiederum von Äthiopiens Erzfeind Eritrea unterstützt. Diplomaten befürchten einen Krieg größeren Ausmaßes am Horn von Afrika, der extremistische Kämpfer aus aller Welt anziehen und zu Selbstmordattentaten in der Region führen könnte.

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