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Atomgespräche mit Nordkorea

Bei der Fortsetzung der Sechs-Parteien-Gespräche drängte US-Chefunterhändler Hill am Sonntag zwar zur Eile, doch schlossen seine Kollegen aus Japan und Südkorea eine rasche Einigung aus.

Hill zufolge ist im Entwurf für eine Einigung ein einzelner Punkt strittig.

Grundsätzlich hatten die beiden koreanischen Staaten, die USA, China, Japan und Russland Einvernehmen erzielt, dass das verarmte Nordkorea im Gegenzug für die Einstellung seines Atomprogramms Wirtschaftshilfen und Sicherheitszusagen erhält. „Wir haben eine Menge Fortschritte erzielt. Diese eine offene Frage sollten wir auch schnell lösen“, sagte Hill. Er wolle den nordkoreanischen Unterhändler Kim im Laufe des Tages treffen. „Wir haben heute den vierten Tag, und mir scheint, dies ist der Tag, an dem wir alles unter Dach und Fach bringen“, sagte Hill.

Hills südkoreanischer Kollege Chung sagte, der Streit drehe sich nicht darum, wie viel Energie Nordkorea für die Schließung seiner Atomanlage Yongbyon erhalte. Es gehe vielmehr darum, wie die Wirtschaftshilfe an das Ausmaß und das Tempo der Entnuklearisierung des kommunistischen Landes geknüpft werde.

Chung schloss eine Einigung noch am Sonntag aus. Sein japanischer Kollege Kenichiro Sasase sagte, es liege einzig bei Nordkorea die beträchtlichen Differenzen beizulegen. Er sprach von „exzessiven Forderungen“ Pjöngjangs im Energiebereich.

Einem Diplomaten zufolge verlangt die Führung in Pjöngjang Energielieferungen, die 2,7 Millionen Tonnen schwerem Heizöl entsprechen. Nordkorea beharre darauf, dass die USA direkt an dem Geschäft beteiligt seien und es nicht nur einfädelten. Damit sollten die Vereinigten Staaten ihren guten Willen demonstrieren. Gesprächsteilnehmer hatten am Samstag gesagt, der Umfang der nordkoreanischen Forderung habe die anderen Parteien überrascht.

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