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Nepal verstaatlicht Königs-Eigentum

Das Eigentum der königlichen Familie von Nepal wird verstaatlicht. Das beschloss die Regierung am Montag bei einer Kabinettssitzung in Kathmandu.

Danach wird das gesamte Vermögen von König Gyanendra, das er geerbt oder seit seiner Thronbesteigung vor fast sechs Jahren zusammengetragen habe, in eine Stiftung umgewandelt. Die Demokratiebewegung in dem Himalaya-Königreich hatte den lange Zeit autokratisch regierenden Monarchen im vergangenen April mit Straßenprotesten zur Aufgabe der Regierungsmacht gezwungen.

Gyanendra war Anfang Juni 2001 nach einem Königsmord an die Macht gekommen. Damals waren Gyanendras älterer Bruder, der beliebte König Birendra, und andere Mitglieder des Königshauses ermordet worden – angeblich von Kronprinz Dipendra, der anschließend die Waffe gegen sich selber gerichtet haben soll.

König Gyanendra hat unter anderem Aktien an Luxushotels sowie einer großen Zigarettenfabrik. Nach jüngsten Medienberichten soll er die meisten Anteile jedoch angesichts der erwarteten Enteignung bereits veräußert haben. Erst Anfang dieses Jahres hatte die Regierung beschlossen, dass sein Porträt künftig nicht mehr auf Noten der nationalen Währung zu sehen sein soll. Eine Verfassung gebende Versammlung soll nach Wahlen im Juni darüber entscheiden, ob die Monarchie in Nepal ganz abgeschafft wird.

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