Nordirland-Wahl: DUP voran
Nach der Regionalwahl vom Mittwoch lag die DUP bei der Auszählung der Stimmen am Donnerstag nach den ersten Ergebnissen vorn. Ihr Parteichef Ian Paisley gewann seinen Wahlkreis deutlich. Der 80-jährige Priester gilt als Anwärter auf das Amt des Regierungschefs. Ziel ist es, in der früheren Unruheprovinz eine gemeinsame Regierung aus Protestanten und Katholiken zu bilden.
Insgesamt waren mehr als 1,1 Millionen Nordiren dazu aufgerufen, über die Verteilung der 108 Sitze zu entscheiden. Der genaue Ausgang der Wahl wird vermutlich erst an diesem Freitag klar sein. Falls die Bildung einer Mehrparteienregierung scheitert, drohen Großbritannien und Irland damit, das Parlament gleich wieder aufzulösen und abzuschaffen. Als Termin, bis zu dem eine Einigung zu Stande kommen muss, haben sie den nordirischen©Parteien den 26. März gesetzt.
Zu den ersten Kandidaten, die am©Donnerstag einen Sitz sicher hatten, gehörte auch der Vorsitzende der katholischen Sinn-Fein-Partei, Gerry Adams. Der politische Arm der einstigen Untergrundbewegung IRA könnte künftig den Posten des stellvertretenden Regierungschefs besetzen. Als Kandidat wird der Sinn-Fein-Politiker Martin McGuinness gehandelt.
Die DUP und Sinn Fein waren früher bitter verfeindet, haben sich in jüngster Zeit aber aufeinander zubewegt. Allerdings sind bis zur Bildung einer gemeinsamen Regierung noch viele Schwierigkeiten zu überwinden. Der wahrscheinliche Erste Minister (Regierungschef) Paisley sagte, Sinn Fein müsse von ihren bösen Wegen abkommen.
Nordirland wird seit Herbst 2002 wieder direkt von London aus verwaltet, seit die damalige Regionalregierung im Streit um die Aktivitäten der IRA auseinander gebrochen war. Alle Versuche, Katholiken und Protestanten zurück an den Kabinettstisch zu bewegen, waren seither gescheitert. Grundlage für die Wahl war das so genannte Karfreitagsabkommen vom April 1998, mit dem Nordirland nach langen Jahren des Bürgerkriegs zum Frieden fand.
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