Wenn die Kanzlerin bei einem der anstehenden Gipfeltreffen – sei es im Kreise der EU-Regierungschefs oder beim Treffen der wichtigsten Industriemächte der Welt (G-8) – das ungelöste Tibet-Problem anspräche, wäre ich sehr glücklich, sagte das mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete tibetische Exil-Oberhaupt dem deutschen Massenblatt Bild (Donnerstag-Ausgabe).
Es gehe bei der Tibet-Frage um die Menschenrechte, die Umwelt und die Erhaltung einer der ältesten Kulturen der Welt. Die Sympathie und Solidarität der Deutschen seien eine große Hilfe für das tibetische Volk, sagte der 14. Dalai Lama, Tenzin Gyatso. Erfreut zeigte er sich über die jüngsten Initiativen der deutschen Bundesregierung zum Klimaschutz. Es ist Selbstmord, wenn die Menschen unsere Welt weiter zerstören. Dafür werden wir alle den Preis zahlen, sagte er.
Anlässlich des 48. Jahrestages des blutig niedergeschlagenen Volksaufstands gegen die chinesische Besatzungsmacht in Tibet hatte der Dalai Lama seine Bereitschaft bekräftigt, jederzeit mit Peking Gespräche über eine Autonomie für seine Heimat zu führen. Nach dem Volksaufstand in Lhasa vom 10. März 1959 war der Dalai Lama mit über 100.000 seiner Landsleute ins Exil nach Indien geflohen.
Der Dalai Lama sprach von weiteren politischen Einschränkungen und Repressionen in Tibet seitens der chinesischen Machthaber im vergangenen Jahr und kritisierte die neue Eisenbahnstrecke von Qinghai nach Lhasa. Seit der Eröffnung der Bahnlinie seien zunehmend Han-Chinesen im tibetischen Hochland angesiedelt worden. Zudem habe der Betrieb Umweltschäden nach sich gezogen. Die 1965 von den Kommunisten errichtete Autonome Region Tibet ist flächenmäßig wesentlich kleiner als das vor 1950 faktisch unabhängige Tibet, das große Teile der heutigen chinesischen Provinz Qinghai und den Westen der Provinz Sichuan umfasste.
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