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Exil-Tibeter wollen eigene "Olympische Spiele"

Neu Delhi - Drei Monate vor den Chinesen wollen Exil-Tibeter in Indien im Mai 2008 eigene "Olympische Spiele" ausrichten. Damit solle die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die Besetzung ihres Heimatlandes gerichtet werden.

So zitierte die indische Nachrichtenagentur IANS am Dienstag die Veranstalter. Die Spiele sollen im nordindischen Dharamsala stattfinden, wo der Dalai Lama, das geistliche und weltliche Oberhaupt der Tibeter, im Exil lebt und auch die tibetische Exilregierung ihren Sitz hat. In Peking beginnen Anfang August 2008 die Wettkämpfe um olympisches Edelmetall.

An den Spielen in Dharamsala können nach Angaben der Veranstalter alle Tibeter teilnehmen. Sie müssten lediglich die Reisekosten selbst übernehmen, für Unterkunft und Verpflegung werde gesorgt. Wettkämpfe soll es in mehreren Disziplinen geben. Zudem will auch in Peking ein „Team Tibet“ antreten. „China wird versuchen, Tibet und die tibetische Kultur zu benutzen, um das Bild eines vereinigten China während der Spiele 2008 in Peking zu zeichnen“, sagte ein tibetischer Veranstalter.

Der Dalai Lama war 1959 vor chinesischen Besatzungstruppen nach Indien geflohen und lebt seitdem in Dharamsala im Exil. Für seine Heimat strebt er eine „sinnvolle Autonomie“ an. Ziel sei es, Kultur, Sprache, Spiritualität und die Umwelt Tibets zu bewahren. Der heute 71-Jährige hatte 1989 den Friedensnobelpreis erhalten.

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