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Madeleine: Russe im Polizeivisier

Portugal - Im Drama um die mysteriöse Entführung der kleinen Madeleine in Südportugal ist ein russischer Computer-Spezialist ins Visier der Polizei geraten.

Der 22-jährige Sergej M. könnte in dem Fall eine Schlüsselrolle spielen, berichtete die portugiesische Presse. Die Kriminalpolizei wies jedoch darauf hin, dass der Russe nur als Zeuge vernommen und in der Nacht zum Donnerstag freigelassen worden sei.

Chefermittler Olegario Sousa betonte: „Wir haben nach wir vor nur einen Verdächtigen.“ Dabei handelt es sich um den 33-jährigen Briten Robert M., der nach Informationen der britischen Presse den Russen kurz nach dem Verschwinden des Mädchens am 3. Mai angerufen hatte. Madeleine war aus der Ferienwohnung der Eltern in dem Badeort Praia da Luz an der Algarve entführt worden. Die Ermittler durchsuchten die Wohnung des Russen, die sich in unmittelbarer Nähe der Ferienanlage befindet.

Auf dem Laptop des Moskauers seien E-Mails des verdächtigen Briten gefunden worden, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA. Der Russe soll ein Geschäftspartner des Briten gewesen sein und für den 33-Jährigen eine Webseite erstellt haben.

Der verdächtige Brite wies jede Schuld von sich. „Ich bin zum Sündenbock für etwas gemacht worden, das ich nicht getan habe“, sagte er dem britischen TV-Sender Sky News. Er war am Dienstag von der portugiesischen Polizei nach stundenlangen Verhören als Tatverdächtiger bezeichnet worden. Dennoch wurde der in Portugal lebende Mann auf freien Fuß gesetzt. Er muss sich aber regelmäßig bei der Polizei melden.

Die Ermittler untersuchten derweil Material, das sie in dem Haus des Mannes beschlagnahmt hatten. Von Madeleine fehlt jede Spur. Allerdings gehen die Ermittler laut Zeitung „Diàrio de Notócias“ davon aus, dass Madeleine noch am Leben ist.

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