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Mehr Mittel für Behinderte zum Einstieg in Arbeitswelt

Österreich - Das Sozialministerium stockt für heuer die Mittel zur besseren Integration behinderter bzw. benachteiligter Jugendliche in die Arbeitswelt um 7,4 Millionen Euro auf.

Die Gelder würden zusätzlich zu den 78 Mio. Euro aus den Mitteln der Beschäftigungsoffensive zur Verfügung stehen, sagte Sozialminister Erwin Buchinger (S) bei einer Pressekonferenz am Freitag. Vorgestellt wurde auch das Projekt „wirtschaft integriert“, das als Service- und Verbindungsstelle zwischen den Wiener Arbeitsintegrationsprojekten und der Wirtschaft fungiert.

Der Minister sprach bei den Mitteln von einer „Rekordsumme ever“, die zusätzlichen Gelder würden ein Plus von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeuten. Für 2008 stellte er weitere zwei Mio. Euro in Aussicht. Buchinger verwies darauf, dass die ansteigende Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderung „gegen den Trend“ gehen würde. Daher sei es besonders wichtig, diese Menschen – insbesondere Jugendliche – beim ersten Schritt in die Arbeitswelt zu unterstützen. Er habe in einem Brief Arbeitsminister Martin Bartenstein (V) ersucht, seine Initiative zu unterstützen, so Buchinger.

Als wichtigen Partner bezeichnete Buchinger die Wirtschaft. Er forderte die “öffentliche Hand, das Bundessozialamt und auch die Länderstellen“ dazu auf, „marktschreierisch und offensiv“ auf die Betriebe zuzugehen und diese von der „Vielfalt an Talenten“ der Betroffenen zu überzeugen.

Andreas Pollak, Geschäftsführer des Vereins T.I.W. (Verein für Training, Integration und Weiterbildung) präsentierte das Projekt „wirtschaft integriert“, welches vom Bundessozialamt beauftragt worden ist, als Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Integrationsprojekten in Wien zu fungieren. Um das Ziel des Projektes – benachteiligte Jugendliche in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren – umzusetzen, müsse auch die Wirtschaft unterstützt werden. Es gehe darum, den Betrieben vor allem beratend zur Seite zu stehen. So übernehme der T.I.W. die „Vorselektion“ der Jugendlichen und betreibe auch Öffentlichkeitsarbeit, erörterte Pollak.

Franz Nigl von der ÖBB Dienstleistungs GmbH stellte ein Ausbildungsprojekt vor, in welchem 25 „benachteiligte“ Jugendliche im Bereich der Metallbearbeitung in Wien eine Lehrlingsausbildung erhalten. Zu den Beweggründen sagte Nigl, ein Betrieb, der 1.500 Lehrlinge ausbilde, müsse auch Integration betreiben. Im Anschluss an die Pressekonferenz wurde der entsprechende Rahmenvertrag mit dem T.I.W. um ein Jahr verlängert. Bei entsprechender öffentlicher Förderung sei auch eine bundesweite Ausweitung des Projektes denkbar.

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