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Wolff-Personal wurde gut integriert

Hard - Die 140 von Huber bzw. der Wolff-Nachfolgefirma Lupus übernommenen Wolff-Beschäftigten konnten bereits erfolgreich in die Huber-Textilgruppe integriert werden.

„Wir liegen dicht bei den 140 zugesagten Übernahmen. Ein genauer Status ist wegen der Einstellungen sowohl bei Lupus wie bei Huber bzw. wegen unterschiedlicher Ablaufdaten von Befristungen schwer zu präzisieren, es läuft aber alles nach Plan, und auch mit der Integration der Wolff-Belegschaft sind wir vollauf zufrieden.“

So beantwortete Mathias Boenke, Vorstand der Huber Holding in Götzis, die „VN“-Frage, was fast genau 100 Tage nach Verlautbarung der Übernahmedetails auch in der Praxis gehalten werden konnte. Huber Tricot habe schon jetzt zusätzlich vom Knowhow-Transfer – beispielsweise in Sachen Viscose-Bearbeitung – profitiert. „Und auch was das Bemühen betrifft, die früher große Abhängigkeit der Firma Wolff vom Großabnehmer Marks & Spencer zu reduzieren, erhalten wir sehr positive Signale vom Markt bzw. anderen wichtigen Kunden, die Interesse an unserer vergrößerten und aufgewerteten Produktpalette bekunden“, erklärte Boenke.

Wie Mag. Kurt Sageder, stv. Landeschef des AMS Vorarlberg, auf unsere Anfrage präzisierte, „wanderten“ Ende Feber 70 ehemalige Wolff-Beschäftigte, die von Huber nicht übernommen wurden, in die Betreuungsverantwortung des Arbeitsmarktservice. “25 von ihnen konnten bereits erfolgreich auf dem regulären Arbeitsmarkt vermittelt werden, weitere 25 (vor allem Ältere und Migranten) sind beim AMS als arbeitsuchend vorgemerkt. Die restlichen 20 sind in die Arbeitsstiftung eingetreten, wo sie im Schnitt ein bis zwei, maximal aber vier Jahre neigungskonform höherqualifiziert werden, um in einem nichttextilen Berufsumfeld Erfolg zu haben“ (Sageder).

Der ehemalige Wolff-Geschäftsführer Mag. Martin Wolff erklärte gestern, dass die von der Insolvenz nicht betroffene Wolff KG die acht Wolff-Shops weiter betreibt und Interessenten für die in der KG firmierenden Wolff-Immobilien sucht. „Wer mieten oder pachten möchte, ist mit seiner Anfrage willkommen“, ließ Wolff potenziellen Nutzern ausrichten.

Masseverwalter Dr. Wilhelm Klagian bestätigte gestern, dass die Wolff-Nachfolgefirma Lupus Textilveredelung GmbH die erste vereinbarte Rate überwiesen hat – Rate 2 und 3 sind Ende September bzw. Ende des Jahres fällig. Die Wolff KG wird innert der nächsten zwei Wochen rund 500.000 Euro an Forderungen des Masseverwalters begleichen. Ansonsten, so der Rechtsanwalt, ist er in Sachen Wolff-Insolvenzabwicklung derzeit vor allem mit vier Agenden beschäftigt: Prüfung der Forderungsanmeldungen (von mehr als 20 Mill. Euro angemeldeten Forderungen sind ca. 14 Mill. Euro bis dato anerkannt), Abwicklung von Zahlungen für die Arbeitnehmer mit Insolvenzentgeltsicherungsfonds, Gebietskrankenkasse und Finanzamt. Außerdem werden mit der Hauptgläubigerbank BTV Sondermassen (wie Wertpapiere etc.) verwertet und Kompromisslösungen für deren Forderungen ausgelotet, last but not least versucht Klagian, die Töchter der insolventen Wolff GmbH in Ungarn und Slowakei zu verkaufen. Auch sie sind zahlungsunfähig.

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