Das sei nicht neu bei der FPÖ, aber eine inakzeptable Steigerung, kritisierte der neue evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker, der im Hintergrund auch eine “unselige Deportationslogik, die an schreckliche Ereignisse der Vergangenheit im 20. Jahrhundert” erinnere, sah.
“Hetzerisch und unappetitlich” sind die jüngsten Islam-Attacken der Spitzenkandidatin der FPÖ für die Grazer Gemeinderatswahl, Susanne Winter, für den reformierten Landessuperintendenten Thomas Hennefeld. Die Sprache Winters sei “eine Sprache des Hasses und des Krieges”. Derart verantwortungslose Politiker, die sich als Brandstifter betätigen, Ressentiments schüren und eine andere Religion herabwürdigen, seien mitverantwortlich, “wenn es auch in unserem Land vermehrt zu Gewalttaten kommt”, so Hennefeld.
Namens der Evangelischen Kirche und der Ökumene in der Steiermark distanzierte sich Superintendent Hermann Miklas “nachdrücklich” von derartigen Aussagen. Die “Verächtlichmachung von Muslimen” stelle eine Verletzung der Menschenwürde dar, so Miklas, der auch Vorsitzender des Ökumenischen Forums der Christlichen Kirchen der Steiermark ist. Auch die Dekane der Theologischen Fakultäten der Universität Wien, Martin Jäggle und James Alfred Loader, zeigten sich “zutiefst besorgt”.
Kritik kam auch von der ÖVP. Der Zweite Nationalratspräsident Michael Spindelegger bezeichnete die Wortwahl Winters als “radikal, schockierend und keinesfalls geeignet, das Thema Islam zu diskutieren”. “Gerade weil die FPÖ sich am Wochenende erneut als Retter des christlichen Abendlandes gerierte, müsste ihren Vertretern klar sein, dass derartige Verbalinjurien keineswegs im Sinne der christlichen Lehre sind”, so Spindelegger in einer Aussendung.
“Es ist ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, wenn man in dieser Art über die Angehörigen einer Religionsgemeinschaft herzieht, die in Österreich seit fast 100 Jahren als solche anerkannt ist”, warnte Spindelegger “ganz eindringlich vor dieser Wortwahl”
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