FM4-Überraschungsgast: Fettes Brot will Bettinas Brüste nicht sehen
Lass die Finger von Emanuela war zuletzt ihre (hitparadenmäßig höchst erfolgreiche) Warnung. Nun wollen die deutschen Rapper Fettes Brot erneut von einer Frau nichts wissen:
Bettina solle ihre Brüste einpacken, heißt es in der neuen Single Bettina, zieh dir bitte etwas an, die Fettes Brot am Samstagabend als Überraschungsgäste des FM4-Geburtstagsfests in der Arena präsentiert haben.
Das soll jedoch in keinster Weise als Prüderie verstanden werden, sagten Doktor Renz, König Boris und Björn Beton vor dem Auftritt im Gespräch mit der APA.
Das neue Album Strom und Drang (Fettes Brot Schallplatten, Vertrieb: Hoanzl) erscheint am 14.3. und wird dann auch live präsentiert. Bisher fixierte Österreich-Termine gibt es am 12.5. in Graz (Orpheum), am 13.5. in Salzburg (Republic) und am 14.5. in Linz (Posthof). Der Album-Name spielt dabei nicht umsonst auf Sturm und Drang an: Das neue Album ist ein bisschen lauter und aufgekratzter als der Vorgänger Am Wasser gebaut, denn wir haben noch mal unsere 17-jährigen Herzen aufblühen lassen, sagte König Boris (33). Wir sind alle Mitte 30. Jetzt können wir zurückblicken darauf, wie wir uns damals gefühlt haben und was von diesen Gefühlen übrig geblieben ist.
“Leidenschaft statt Herumgeficke”
Wobei der Hintergedanke zur Bettina-Single eher den Mittdreißigern als den 17-Jährigen entsprechen dürfte: Der Song richtet sich gegen Nacktheit als Verkaufs- und Medienmasche und will das mediale Herumgeficke wieder zurückverzaubern in echte Leidenschaft, wie Björn Beton schilderte. Wir blasen zum Angriff auf die alten Herren, die ihre Produkte mit nackten Weibern verkaufen wollen.
König Boris ergänzt: Wir haben genug gesehen. Das soll in keinster Wiese als Prüderie zu verstehen sein: Wir stehen auf Brüste, auf Körperlichkeit, mögen auch wenn Menschen ihren Körper präsentieren, so König Boris mit einem Lachen. Was wir nicht gut finden ist, wenn man uns Schokoriegel und Schuhcreme mit nackten primären und sekundären Geschlechtsorganen näher bringen will, und behauptet, es würde Frauen horny machen, wenn sie nur ein Duplo in die Hand nehmen.
Musikalisch ist die neue Single – elektronisch angehaucht und ziemlich rasant pulsierend – durchaus tauglich zum Hit. Ein Konzept darf man darin, nach Emanuela jetzt wieder mit einer Single anzutreten, die einen auf a endenden Frauennamen im Titel hat, jedoch nicht vermuten: Man könnte ja schon fast glauben, dass wir das absichtlich gemacht haben, bestätigt Björn. Es klingt ja wie ein gut geplanter Schachzug einer Werbeagentur. Ist es aber nicht, das wäre so stupide, wäre das ein Vorschlag gewesen, hätte ich gelacht.
Nicht nur sexfixierte Verkaufsmanager kriegen ihr Fett auf dem neuen Album weg, auch die Kollegen der deutschen Rapperszene sind vor spitzen Texten nicht sicher: Der beste Rapper ist offensichtlich Ich macht sich über die oft gehandicapte Grammatik und das übertriebene Ego der Pseudo-Gangster lustig. In Wahrheit glauben wir natürlich auch, dass wir der beste Rapper sind. Vielleicht nehmen wir uns nicht so ernst dabei. Gleichwohl glauben wir das trotzdem. Der größte Clou ist, dass wir bei der Nummer gar nicht rappen, sondern singen. Und das noch dazu zu dritt, also müsste es wir heißen. Ein wirklich lustiger Song, so Doktor Renz mit viel Selbstironie.
Weniger ironisch gehts bei Automatikpistole zu, das sich ebenso den Geld, Gewalt und Frauen thematisierenden Musikerkollegen widmet (Verdammt es geht nicht nur um Kohle und Autos/Sie reden von Hass aber wir wollen lieben, Attitüde wie ein durchgeknallter Kampfhund). Ich frage mich, wie kann man mit so einem Weltbild leben?, so König Boris. Das ist zwar ein bisschen anmaßend von mir, aber die rotzen ihre Meinung auch überall hin, da kann ich auch mal eine kleine Moralpredigt halten. Wer will mich davon abhalten?
Nicht abgehalten, sondern eingeladen zu werden wünschen sich die Drei in Bezug auf die EURO 2008. Wir hoffen nach wie vor, dass wir auf den letzten Drücker Tickets geschenkt bekommen, betont Boris. Die Chancen für Deutschland stehen nicht schlecht, aber wissen kann mans nie, drücken sich die Drei vor einer Prognose. Und Österreich? Ich war immer Fan von Außenseiterteams, daher würde es mich freuen, wenn Österreich zumindest ins Halbfinale kommt, ätzt Renz. Aber ich will fußballerisch keine schlechte Laune verbreiten. Das machen die Österreicher schon selber.
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