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Papst hofft auf "baldige" gemeinsame Eucharistie

Papst Benedikt XVI. hofft, dass "bald" alle Christen gemeinsam Eucharistie als "Ausdruck ihrer vollen Einheit" feiern können. Das katholische Kirchenoberhaupt bezeichnete beim vortägigen Angelusgebet im Vatikan das Gebet, die Herzensbekehrung und die Verstärkung der vorhandenen Bande der Gemeinschaft zwischen den Christen als Mitte jener geistlichen Bewegung, die zur vollen Einheit führe.

Benedikt XVI. erinnerte daran, dass die Weltgebetswoche für die Einheit der Christen zum ersten Mal vor hundert Jahren durchgeführt wurde. Das biblische Thema der diesjährigen Gebetswoche “Betet ohne Unterlass” sei von hoher Bedeutung. Es sei die Aufgabe aller, für die Überwindung der Trennungen unter den Christen zu beten und zu arbeiten.

Sein Vorgänger Johannes Paul II. hatte ein “gemeinsames Abendmahl” von Katholiken und Protestanten strikt ausgeschlossen und in der Enzyklika “Ecclesia de Eucharistia” alle Katholiken aufgefordert, nicht einer “Zweideutigkeit über die Natur der Eucharistie Vorschub zu leisten”. Nach katholischer Lehre verwandelt der geweihte Priester bei der Eucharistiefeier Hostie und Wein in Leib und Blut Jesu (Transsubstantiation); die Protestanten kennen das Mysterium nicht und haben auch kein Sakrament der Weihe. Beim Abendmahlsverständnis gibt es große Unterschiede – von einer “Gegenwart Christi in Brot und Wein” (Konsubstantiation) bis zu einem rein symbolischen “Gedenkmahl”.

Der aus Österreich stammende katholische Theologe Gotthold Hasenhüttl war wegen einer unerlaubten “offenen” Eucharistiefeier mit Protestanten beim ersten deutschen Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin suspendiert und mit Entzug der Lehrerlaubnis bestraft worden. Ein im Juli vorigen Jahres veröffentlichtes vatikanisches Papier bestätigte die vom heutigen Papst in seiner früheren Eigenschaft als Präfekt der römischen Glaubenskongregation verfasste Erklärung “Dominus Iesus”, die die Vorrangstellung der katholischen Kirche betont und die Protestanten nicht als “Kirchen im eigentlichen Sinn” anerkennt.

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