Bis 2012 will man der modernste Verband Österreichs sein, so das ehrgeizige Ziel von Präsident Friedrich Stickler, der aus diesem Grund am Dienstag ins Studio 44 der Österreichischen Lotterien in Wien zu einem Symposium mit dem Thema “Der Fußball-Verband der Zukunft” lud, das den Startschuss für dieses Unterfangen darstellen sollte.
Illustre Gäste als Impulsgeber
Als Impulsgeber für die weitere Entwicklung des ÖFB in Richtung einer modernen, dynamischen Organisation waren illustre Gäste wie “T.E.A.M. Marketing”-Boss Thomas Klooz, UEFA-Generalsekretär David Taylor, Telekom-Austria-Chef Boris Nemsic und der Technische Direktor des französischen Verbandes, Gerard Houllier, erschienen. Letzterer gab dem ÖFB in Anlehnung an eine Fußball-Grundformation elf Vorschläge für einen erfolgreich arbeitenden Verband mit auf den Weg.
Elf Vorschläge von Gerard Houllier
Erste “Zutat” ist für den Ex-Liverpool- und Lyon-Coach die Vision. “Man darf keine Angst vor großen Zielen haben. Je mehr eine Vision von vielen geteilt wird, desto größer ist die Chance auf ihre Verwirklichung.” Danach folgte die Einigkeit. “Ein Erfolg ist nie garantiert, aber ohne Einigkeit wird man garantiert scheitern.”
Als nächstes nannte Houllier ausreichend finanzielle Mittel und die Spezialisierung. “Es ist wichtig, die richtigen Personen im richtigen Job zu haben”, meinte der Franzose und betonte in diesem Zusammenhang, dass eine gute Zusammenarbeit zwischen Teamchef und Technischem Direktor für den Erfolg eines Verbandes unabdingbar seien.
Weitere Punkte waren ein Plan mit einem konkreten Zeitrahmen, harte Arbeit und die Rolle sämtlicher Nationalmannschaften. Von großer Bedeutung ist laut Houllier auch die Anpassungsfähigkeit eines Verbandes. Der Franzose erwähnte in diesem Zusammenhang die englische Redewendung “Passe dich an oder stirb”.
Die “Erfolgs-Elf” komplettierten die Schlagwörter Leidenschaft, Geduld (Houllier: “Es dauert fünf, sechs Jahre, bis man die ersten positiven Resultate fühlen kann”) und Selbstvertrauen. Als “Ersatzspieler” führte der 60-Jährige die Krisenbewältigung, das Glück und die Chance an.
Nemsic: Parallelen zwischen Fußball und Wirtschaft
Unmittelbar nach Houllier zog Nemsic Parallelen zwischen Fußball und Wirtschaft, hob in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit von in Österreich gut ausgebildeten Arbeitskräften hervor und verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass Österreich im Fußball bald zu einem Exportland werde. Dem ÖFB riet der ehemalige Handball-Tormann zu einer Verkleinerung des derzeit 16-köpfigen Präsidiums. “Ein Unternehmen muss dynamisch, flexibel und entscheidungsfreudig sein. Ich könnte dieses Management nicht führen.”
Stickler will “Rückenwind nützen”
Daran will sich Stickler halten und bis 2009 einen modernisierten ÖFB auf die Beine gestellt haben, dessen neue Strukturen auf der Generalversammlung 2010 abgesegnet werden sollen. Für Veränderungen sei nun der richtige Zeitpunkt, denn “wir werden uns im Vorfeld der EM mit einer Eindringlichkeit mit dem Fußball beschäftigen, wie es bisher noch nicht der Fall war. Diesen Rückenwind wollen wir nützen”, sagte der Lotterien-Boss, der in einigen Jahren “eines der besten, wenn nicht das beste Ausbildungsprogramm” haben will.
Bereits am Dienstagnachmittag begannen ÖFB-interne Beratungen über Reformen, die in Arbeitsgruppen erarbeitet werden sollen. Deren Zusammensetzung könnte laut Stickler auch Überraschungen bieten, sollen doch die Teilnehmer nicht nur aus der Bundesliga und den Landesverbänden, sondern auch aus anderen Bereichen kommen. “Querdenker sind erwünscht”, meinte der ÖFB-Chef.
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