Dass die Wege von Slut unorthodox sind, ist ja bekannt. Jetzt aber scheint klar, dass ihr Ausflug ins Theaterfach – mit einer Version von Brechts “Dreigroschenoper”, die den internationalen Feuilleton erheblich beeindruckte – nicht das befürchtete Ende, sondern einen Anfang bedeutet.
Vier Jahre nach “All We Need Is Silence” melden sich die Ingolstädter nun mit Pauken, Trompeten und Donnerhall zurück. “StillNo1”, das Ende Januar erscheinende sechste Studioalbum, demonstriert unmissverständlich, warum Slut zur Speerspitze der deutschen Gitarrenfraktion wurde.
Die Zeit der Reduktion ist vorbei, Slut schöpfen diesmal – mit Chören, Akkordeon, Streichern, singenden Sägen, Klavier, Bläsern und apokalyptischen Gitarrenwänden – aus einem Fundus, der schlicht sprachlos macht. Kurz: es rollt etwas Mächtiges an. Oder: Ohren anlegen, das Flaggschiff ist wieder aufgetaucht.
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