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Prominente Unterstützung für Obama im Umfrage

Während die jüngste Gallup-Umfrage Barack Obama erstmals seit einem Monat ein Zurückfallen hinter seine innerparteiliche Rivalin Hillary Clinton in der Wählergunst bescheinigt, hat sich am Freitag eine gute Nachricht für den demokratischen Präsidentschaftsbewerber abgezeichnet.

Der populäre Gouverneur von New Mexico, Bill Richardson, will nach CNN-Angaben Obama unterstützen. Richardson, der sich zunächst selbst um eine Präsidentschaftskandidatur bemüht hatte, war viele Jahre enger politischer Vertrauter und Energieminister unter Ex-Präsident Bill Clinton.

Sowohl Obama als auch Hillary Clinton hatten den Ex-Energieminister umworben, der seine eigene Präsidentschaftskandidatur schon Anfang Jänner wegen des schlechten Abschneidens bei den Vorwahlen aufgegeben hatte. Richardson ist der einzige Gouverneur mit lateinamerikanischem Hintergrund. Offiziell soll Richardsons Unterstützung laut einem Obama-Berater am Samstag in Portland bekanntgegeben werden.

Auch aus Michigan kommen schlechte Nachrichten für Clinton: Nach der Absage in Florida wird wohl auch die Vorwahl der Demokraten in Michigan nicht wiederholt werden. Gouverneurin Jennifer Granholm schloss eine Wiederholung der Abstimmung in einer Erklärung vom Donnerstag praktisch aus. Wie die Zeitung “Detroit Free Press” berichtete, habe sich auch Michigans Senat vor der zweiwöchigen Sitzungspause nicht mehr mit jenem Gesetzentwurf befasst, der Neuwahlen am 3. Juni vorgesehen hätte. Die Abstimmung am 15. Jänner hatte Clinton gewonnen, Obama war wegen der faktischen Bedeutungslosigkeit der Vorwahl in dem Bundesstaat gar nicht erst angetreten.

Dennoch: In der Gunst der Wähler scheint die frühere First-Lady gegenüber Obama derzeit die Nase vorn zu haben. Laut der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des renommierten Gallup-Instituts in Princeton (New Jersey) sprechen sich 49 Prozent der Demokraten für die New Yorker Senatorin aus aus. Der schwarze Senator aus Illinois käme demnach nur auf 42 Prozent Zustimmung. Seit Anfang Februar habe es bei Umfragen meist ein Kopf-an-Kopf-Rennen gegeben, bei dem Obama aber oft leicht in Führung gelegen sei.

Bei den gewählten Delegierten führt Obama laut der Webseite realclearpolitics.com zurzeit mit 1.414 zu 1.246 Stimmen vor Clinton. Die nächste Vorwahl findet am 22. April in Pennsylvania statt, wo 158 Delegiertenstimmen vergeben werden. Weil der Abstand zwischen beiden Bewerbern so knapp ist, kommt den “Superdelegierten” eine besondere Rolle zu. Sie sind frei, für welchen Bewerber sie sich letztlich entscheiden. Realclearpolitics sieht derzeit 213 der 795 demokratischen Superdelegierten auf Obamas Seite und 250 bei Clinton.

Obama gestand in einem CNN-Interview ein, dass sich sein Wahlkampf in Turbulenzen befinde. “Diese Kontroverse hat mich einigermaßen durchgeschüttelt”, sagte er und beschuldigte Clinton, mit fragwürdigen Wahlkampf-Methoden punkten zu wollen. Das Clinton-Lager befinde sich in der Defensive und versuche, ihn nach dem Prinzip, “mal sehen, was hängen bleibt” anzugreifen, so Obama.

Vor allem wegen der Äußerungen seines früheren geistlichen Mentors, Pastor Jeremiah Wright, hatte Obamas Kampagne zuletzt gelitten. Wright hatte in einer Predigt Amerika verdammt, die Herrschaft der “reichen Weißen” angeprangert und die US-Regierung beschuldigt, die Anschläge vom 11. September 2001 provoziert sowie die Schwarzen Amerikas bewusst mit Aids infiziert zu haben. Obama hat sich in einer aufsehenerregenden Grundsatzrede scharf von Wrights Sichtweisen distanziert und verstärkte Anstrengungen für die Aussöhnung zwischen den Rassen gefordert.

In einer Affäre im Außenministerium, in deren Folge zwei Beschäftigte des Außenministeriums entlassen worden waren, entschuldigte sich US-Außenministerin Condoleezza Rice nach eigenen Worten bei Obama. Eine Untersuchung solle klären, wie es zu dem Vorfall kommen konnte, erklärte die Ministerin. Mitarbeiter hatten widerrechtlich Obamas Pass-Unterlagen eingesehen, was das Ministerium als “unvorsichtige Neugier” bezeichnete. Obamas Sprecher Bill Burton nannte den Vorgang eine “himmelschreiende Verletzung der Privatsphäre” und warf der Regierung von Präsident George W. Bush vor, zu “wenig Respekt vor den Rechten der Bürger” zu haben.

Bei einem Kampf um die Präsidentschaft mit dem republikanischen Kandidaten Senator John McCain würden beide Demokraten laut Gallup derzeit verlieren: McCain käme auf 47 Prozent, Obama auf 43 Prozent der Wählerstimmen. Gegen Clinton führt McCain demnach mit 48 gegen 45 Prozent.

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