Dies ist die zweithöchste Selbstmordzahl in Japan seit Einführung der Statistik vor 30 Jahren.
Während die weltweite durchschnittliche Selbstmordrate nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei 16 Selbstmorden pro 100.000 Einwohner lag, kamen in Japan auf 100.000 Einwohner 26 Selbsttötungen. Besonders stark nahmen die Fälle der Statistik zufolge unter Senioren über 60 Jahren zu: Bei ihnen stieg die Selbstmord-Zahl um 8,9 Prozent. Bei Menschen in den Dreißigern wurde mit sechs Prozent ebenfalls ein deutlicher Zuwachs verzeichnet.
Ihrem Leben ein Ende machen in Japan der Statistik zufolge vor allem Männer: Sie machten im vergangenen Jahr fast drei Viertel der Selbstmörder aus. Auch die Gruppe der Arbeitslosen war mit rund 60 Prozent sehr groß. Wichtigster Grund sind den Angaben zufolge Depression, gefolgt von Krankheit und Schulden.
In den vergangenen Monaten sorgten zahlreiche Fälle von Selbstmord mit Schwefelwasserstoff für Aufsehen. Die Methode, bei der ein giftiges Gemisch aus den leicht verfügbaren Zutaten Badesalz und Reinigungsmittel benutzt wird, wurde im Internet bekanntgemacht. Seit Ende März kamen auf diese Weise rund 200 Menschen ums Leben.
Fachleute machen für die hohe Selbstmordrate die Folgen der Rezession in Japan in den 90er Jahren, die Verschlechterung der sozialen Absicherung und den Zerfall familiärer und freundschaftlicher Beziehungen verantwortlich.
Die japanischen Behörden standen dem Problem lange Zeit gleichgültig gegenüber. Seit 2001 wurden die Mittel zur Abwendung von Selbstmorden jedoch auf das 15-fache erhöht. Örtliche Behörden und Unternehmen wurden in einem Aktionsplan von 2006 aufgefordert, aufmerksam gegenüber seelischen Problemen ihrer Mitarbeiter zu sein.
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