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Rapid gastiert am Samstag in Altach

Österreichs Fußball-Meister Rapid Wien wird nach dem ernüchternden Ausscheiden im UEFA-Cup am Samstag bei Nachzügler Altach vom Liga-Alltag eingeholt.

Die Vorarlberger gelten als “Angstgegner” Rapids, die Bilanz zwischen den ungleichen Gegnern ist ausgeglichen.
Vier Siege und ebenso viele Niederlagen, 12:12 Treffer – mit den Altachern hatte Grün-Weiß in den bisherigen Bundesliga-Duellen seine liebe Not. Betrachtet man freilich die letzten Partien, so spricht alles für die Gäste aus Wien. Die Hütteldorfer feierten in den vergangenen 12 Runden zehn Siege, mussten lediglich eine Niederlage und ein Remis hinnehmen. Altach, das in der laufenden Saison zu Hause immerhin schon Sturm zu Fall gebracht hat, kassierte in derselben Spanne bei zwei Siegen acht Niederlagen.

Trotz des unzweifelhaften Klassenunterschieds gibt man sich im “Ländle” kämpferisch. “Wir wollen drei Punkte holen, egal ob der Gegner Kapfenberg oder Rapid heißt”, stellte Trainer Heinz Fuchsbichler klar. “Ein Spiel gegen Rapid ist immer etwas besonderes, da braucht es eigentlich keine Extra-Motivation.” Nach dem Scheitern der Wiener in der zweiten Qualifikationsrunde zur Champions League befürchtet er freilich den “Jetzt-erst-recht”-Effekt. “Mir wäre es lieber gewesen, sie wären weitergekommen.”

Für Rapid-Trainer Peter Pacult steht die erfolgreiche Vergangenheitsbewältigung im Vordergrund: “Wir müssen uns konzentrieren. So weh das auch tut, man muss das verdrängen.” Von außen betrachtet ähnelt die Situation jener vor dem Hinspiel in Famagusta. Wieder tritt man auswärts an, wieder handelt es sich beim Gegner um ein vermeintliches Leichtgewicht. Trainer Peter Pacult freilich wollte keinen Vergleich ziehen. “Die Ausgangslage ist ganz anders. Es geht um Meisterschaftspunkte, und wir wollen ganz normal punkten.”

Der 48-Jährige erwartet freilich eine harte Nuss: “Wir wissen, dass es sehr schwer wird. Sie sind mit dem Publikum im Rücken aggressiver und gefährlicher als auswärts. Aber wir haben im Heimspiel gegen Famagusta eine tolle Leistung gezeigt, und wenn der Einsatz und die Laufbereitschaft stimmen, dann bin ich optimistisch.”

Goalie Georg Koch, der beim einzigen Gegentor im UEFA-Cup-Rückspiel eine unglückliche Figur machte, nahm Pacult in Schutz. “Er ist zu mir gekommen, und wir haben gesprochen. Ich glaube auch nicht, dass seine Stellung innerhalb der Mannschaft angekratzt ist. Die Sache trifft ihn genauso hart. Es wäre der größte Fehler, jetzt das zu tun, was alle erwarten.”

Wesentlich erfreulicher waren für Pacult hingegen die Leistungen der erst 17-jährigen Nachwuchs-Hoffnung Christopher Drazan, der gegen Kapfenberg und Famagusta beeindruckende Talentproben abgeliefert hatte. In der Startelf dürfe man sich den jungen Mann aber nicht erwarten: “Das ist ein junger Bub, den man behutsam in die Bahnen lenken muss. Niemand soll glauben, dass zwei kurze Einsätze genug sind. Für 90 Minuten reicht es bei ihm einfach noch nicht.”

Weil die Flugkapazitäten durch die Bregenzer Festspiele gebunden sind, hob die Mannschaft am Freitag in zwei Tranchen (13.25 und 17.00 Uhr) Richtung des nahe der österreichischen Grenze gelegenen Flughafens Altenrhein in der Schweiz ab. Da auch keine ausreichend großen Quartiere für die rund 30 Personen umfassende Abordnung bereitsteht, musste Grün-Weiß in Schruns Quartier nehmen. Nach der Partie führt der Weg dann erst in ein Bregenzer Restaurant, ehe die Kicker kurz vor Samstag Mitternacht den eigens angemieteten Schlafwagen in Richtung Wien-Hütteldorf besteigen.

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