Für Österreichs Tennis-Trio hängen Trauben hoch
Die Wahrscheinlichkeit, dass Jürgen Melzer, Julian Knowle und Sybille Bammer diese Durststrecke beenden, ist gering. Denn schon lange nicht mehr war ein Olympia-Turnier so stark besetzt wie jenes in China, dementsprechend schwere Gegner bekamen die Österreicher auch zugelost.
Melzer beginnt gegen Marcos Daniel. Der Niederösterreicher war aber zuversichtlich, trotz seiner 0:2-Bilanz gegen den Brasilianer den Ausrutscher von Athen 2004 – 0:6,1:6 in Runde eins gegen den US-Amerikaner Vince Spadea – wettmachen zu können. “Hier ist ein anderer Belag als bei meinen Niederlagen gegen ihn. Und ich habe mit Olympia noch eine Rechnung offen. Mein Ziel ist, mehr Games zu machen als in Athen”, meinte Melzer lachend. “Das war damals nicht in Ordnung. Das war wirklich ein rabenschwarzer Tag.” Melzer war mit seiner gesamten Auslosung aber durchaus nicht unzufrieden. “Ich darf mich nicht beschweren, denn ich bin ungesetzt.”
Ursprünglich hatte man Melzer im Doppel zusammen mit Julian Knowle sogar deutlich bessere Chancen in Peking zugebilligt. Aber Knowle ist noch immer etwas angeschlagen, zudem würden selbst bei einem Erstrunden-Sieg im Doppelbewerb gegen das gefährliche deutsche Duo Nicolas Kiefer/Rainer Schüttler gleich die topgesetzten Bryan-Brüder warten. “Extrem schwer. Kiefer/Schüttler haben in Athen Silber gewonnen, Schüttler hat heuer fünf Doppel-Turniere gespielt und drei davon gewonnen”, seufzte Knowle und witzelte: “Danach wird es sicher auch nicht leichter.”
Für alle gleich ist die enorme Hitze im Tennis-Stadion, das sich ebenfalls im Olympic Green befindet. “Nach 20 Minuten fühlt es sich an, als ob es 3:2 im fünften Satz steht”, stöhnte Melzer auch noch einen Tag nach dem Training mit Schüttler. Doppelpartner Knowle ist daher überzeugt, dass der erste Satz entscheidend werden wird. “Der Flüssigkeitsverlust hier ist wirklich extrem. Es würde mich nicht wundern, dass relativ oft der, der den ersten Satz gewinnt, auch den zweiten Satz gewinnt.”
“Heiß” war schon die olympische Vorgeschichte für Österreichs Tennis-Asse gewesen. Keiner der vier Kandidaten schaffte das nationale Limit, dennoch wurde am Ende nur Tamira Paszek vom ÖOC nicht nominiert und damit womöglich die derzeit stärkste Spielerin zu Hause gelassen.
Deshalb muss nun Sybille Bammer in Peking alleine die Kastanien aus dem Pekinger Glutofen holen. Die Oberösterreicherin, die als Kind lieber Skifahrerin geworden wäre, erfüllt sich mit dem Olympiastart einen Lebenstraum und fühlt sich trotz ihrer gesundheitlichen Dauerprobleme sehr gut in Form. “Ich steigere mich jedes Jahr.”
Ihre Gegnerin Anabel Medina Garrigues aus Spanien, die knapp vor Bammer liegt, spiele sehr konstant und fehlerfrei. “Daher muss ich mein Spiel spielen und aktiv bleiben.” Weiter in den Raster hat Bammer nicht geblickt. “Das mache ich nie.”
Ob Tochter Tina wegen der Zeitverschiebung den erstmaligen Olympia-Auftritt der Frau Mama live verfolgen wird, ist eher unwahrscheinlich. Zudem war selbst am Freitag noch kein offizielles Spielprogramm verfügbar. Was auch daran lag, dass nach der Auslosung bei den Herren Ivo Karlovic und am Freitag bei den Damen Lindsay Davenport wegen ihrer Knieprobleme für den Einzelbewerb absagten. Im Doppel will die Goldmedaillengewinnerin von Atlanta aber antreten.
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