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Mit drei Medaillen in die zweite Woche

Drei Medaillen hat Österreichs Team bereits in der ersten Hälfte der 29. Olympischen Spielen in Peking geholt - Hoffen auf Tischtennis und Segeln.

Ob man bei der abendlichen Welcome-Party des ÖOC am 25. August in Wien mehr Medaillengewinner als Ludwig Paischer, Mirna Jukic und Violetta Oblinger-Peters präsentieren kann, entscheidet sich in der zweiten Woche. Hoffnungen bestehen in erster Linie im Tischtennis und eingeschränkt auch im Segeln.

Im Dreitage-Rhythmus haben bisher in Peking Judoka Paischer (Silber), Schwimmerin Jukic und überraschend auch die Wildwasser-Kanutin Oblinger-Peters (beide Bronze) jene Anzahl an Medaillen sichergestellt, die man vor dem Beginn der Spiele auch beim Österreichischen Olympischen Komitee (ÖOC) als vorsichtiges Ziel ausgegeben hat. Dazu kamen “Blech” für Radfahrerin Christiane Soeder sowie die Schwimmer Markus Rogan und Jukic.

Positiv überrascht haben die Österreicher in den Showsportarten Tennis und Beach-Volleyball, in denen die Linkshänder Jürgen Melzer und Sybille Bammer bzw. die Beach-Duos Gosch/Horst und Schwaiger/Schwaiger bei den Damen ins Viertelfinale kamen. Gosch/Horst kämpften am Montag sogar noch um den Einzug ins Halbfinale.

Während die in Hongkong startenden Reiter ebenso unter den Erwartungen blieben wie in Peking die ÖSB-Schützen, hatten vor allem die hoch gehandelten Judoka Pech. Sowohl Sabrina Filzmoser als auch Claudia Heill machten eine extrem schwierige Auslosung einen Strich durch die Rechnung.

Auffallendstes Detail war bisher die enorme und vielfach auch schon kritisch beäugte Leistungsentwicklung im Schwimmen, die sich auch bei den Spielen in Peking fortsetzte. Auch Ausnahmeerscheinung Michael Phelps erstaunte. Der US-Schwimm-Gigant löschte mit acht Goldenen den Mark-Spitz-Rekord aus und machte sich zudem mit nunmehr 14 Goldmedaillen zum erfolgreichsten Olympioniken aller Zeiten. ÖOC-Präsident Leo Wallner deutete im APA-Interview bereits an, dass man in Österreich zusehen müsse, um in diesem Bereich nicht den Anschluss an die Spitze zu verlieren.

Für Kopfschütteln sorgte in Peking auch der Weltrekordsprint von Usain Bolt, obwohl der Jamaikaner im 100-m-Sprintfinale schon 20 Meter vor dem Ziel “abstellte”. Gerade in der Kernsportart Leichtathletik spielt Österreich derzeit aber keine Rolle. Mit Diskuswerfer Gerhard Mayer, Marathonläuferin Eva Maria Gradwohl und dem Mittelstreckler Günther Weidlinger war das ÖLV-Olympia-Team so klein wie schon lange nicht.

Die österreichischen Hoffnungen auf noch mehr Medaillen liegen in Woche zwei auf der Platte und im Wasser. Die ÖTTV-Herrenmannschaft kämpft am Montag gegen Südkorea um Bronze, die Einzelbewerbe beginnen am Dienstag. Unter den Erwartungen verlief bisher das Segeln in Qingdao. Sylvia Vogl/Carolina Flatscher schafften im 470er zwar tatsächlich den erhofften Einzug ins Medal Race und segeln am Montag um eine Medaille, vor allem die Tornado-Doppelolympiasieger Roman Hagara/Hans Peter Steinacher waren bisher im tückischen Revier aber vom Windpech verfolgt.

Die beiden Triathlons zu Wochenbeginn u.a. mit der österreichischen Titelverteidigerin Kate Allen, die Wassersprung-Bewerbe und das Synchronschwimmen, Flachwasser-Kanu und die Rhythmische Gymnastik sind die restlichen Bewerbe, in denen Österreicher in Peking noch antreten. Und im Mountainbike-Cross-Country, in dem Insider Christoph Soukup sogar als Geheimtipp nennen. Weil Olympia stets auch ein Spielplatz der Überraschungen ist, darf also weiter gehofft werden.

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