In einer Aussendung vom Montag hat Massimo Barra, Präsident des Roten Kreuz Italien, die unzureichende medizinische Versorgung und den Mangel an Trinkwasser kritisiert. Währenddessen setzt Italien seine strenge Minderheitenpolitik weiter fort.
“Die Situation in Rom ist schlimmer als in den armen Dörfern Ugandas”, klagte Massimo Barra. “Vor kurzem besuchte ich eine Gruppe HIV-positiver Frauen in den Vororten Kampalas in Uganda. Sie leben unter besseren Konditionen als die Roma in Italien”, so Barra. Die Präsenz des Roten Kreuzes würde zwar den Eindruck erwecken, dass sich um die Sinti und Roma gekümmert werde, doch dies sei nicht der Fall. Es sei nicht zu tolerieren, dass die Europäische Union und die NATO diesen Umgang länger mitansehen ohne einzuschreiten.
Drastische Auswirkungen auf den Gesundheitszustand der Roma-Siedlungen in Italien habe derzeit das heiße Wetter. Das Rote Kreuz Italien berichtet von bakteriellen Infektionen, Haut-, Atemwegs- und Magendarmbeschwerden sowie Herzproblemen unter den Roma. Doch für die Roma gäbe es in Italien praktische keine angemessene medizinische Versorgung. Grundlegende Medikamente würden ihnen verwehrt. In den seltenen Fällen, in welchen sie Ärzte trotzdem verschreiben, müssen die Roma diese selbst bezahlen.
Um chronische Krankheiten zu lindern, sei es notwendig, die Wasserzufuhr zu steigern. Doch die Regierung treffe keinerlei Maßnahmen, die Siedlungen mit ausreichend Trinkwasser zu versorgen. Dadurch komme es vor allem bei Kindern und Alten zu schweren, oft lebensgefährlichen Krankheiten. “Grundlegende Menschenrechte werden nicht geachtet”, so das Rote Kreuz. Statt dass sich die Behörden gesundheits- und sozialpolitische Gedanken machen würden, seien Sinti und Roma ständiger Polizei- und Militärüberwachung ausgesetzt, würden oft umgesiedelt und ihre Fingerabdrücke in Datenbanken registriert.
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