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Tausendfüßler: "Ende der Plage in Sicht"

Röns - Seit zehn Jahren, hauptsächlich im Frühjahr und Herbst, spielt sich in Röns das gleiche mysteriöse Schauspiel ab: Massen von Tausendfüßler fallen über die 300-Seelen-Gemeinde her.

Sie krabbeln im Dunkeln die Hauswände entlang und nützen jede undichte Stelle, um in Wohnzimmer, Küchen und Schlafzimmer der mittlerweile 20 betroffenen Häuser zu gelangen.

300 Meter-Schutzwall

Bislang haben sich die Krabbeltiere allen Bekämpfungsversuchen standhaft widersetzt, doch jetzt scheint eine Lösung in greifbarer Nähe. Ein mit Diatomeerdepulver (Kieselerde) beschichteter Schutzzaun soll die alljährliche Tausendfüßler-Invasion in Röns nun ein für allemal stoppen. Ausgetüftelt wurde die umweltverträgliche und ungiftige Methode von Wissenschaftern der Humboldt-Universität in Berlin, welche in der kommenden Woche mit der Errichtung der rund 300 Meter langen Barriere beginnen werden. Dass sich die Forscher der renommierten deutschen Universität überhaupt mit dem Fall in Röns beschäftigen, ist der Verdienst von Klaus Zimmermann von der inatura in Dornbirn. Der Biologe beobachtet das Treiben der Tausendfüßler in Röns seit sechs Jahren und stellte nach einigen „mehr oder weniger ergebnislosen“ Bekämpfungsversuchen den Kontakt nach Berlin her.

Hotspot der Wissenschaft

„Für mich ist das eine echte Sensation“, freut sich Zimmermann, dass Röns mit diesem Pilotprojekt zu einem „Hotspot der Wissenschaft“ wird und den leidgeprüften Rönsern nun „hoffentlich langfristig“ geholfen werden kann. Erste Laborversuche mit Tieren aus Röns seien zumindest erfolgreich verlaufen, erläutert Zimmermann. Im Herbst dieses Jahres wird sich weisen, ob die neue Methode tatsächlich funktioniert – spätestens dann beginnt nämlich das große Krabbeln wieder.

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