Bei der Fahndung nach dem früheren bosnisch-serbischen Militärchef und dem früheren Serbenführer in Kroatien, Goran Hadzic, seien jeden Tag 10.000 Ermittler im Einsatz, sagte der serbische Sonderstaatsanwalt für Kriegsverbrechen, Vladimir Vukcevic, der Nachrichtenagentur AFP. “Die Arbeit der Sicherheitsdienste ist praktisch unsichtbar, aber wir arbeiten viel.”
Nach bisherigen Erkenntnissen verstecke sich Mladic in Serbien, sagte Vukcevic. Dort habe er eine Zeit lang auch im Belgrader Bezirk Novi Beograd Zuflucht gefunden, in dem der Ex-Präsident der bosnischen Republika Srpska, Radovan Karadzic, bis zu seiner Verhaftung im Juli lebte. Mladic werde zwar wie Karadzic von einer “Anti-Den-Haag-Lobby” unterstützt, besitze bei seinem Leben im Untergrund aber ein anders aufgebautes Netz an Helfern. Er frage sich, wie Mladic und Hadzic ihre Flucht mit ihrem Gewissen vereinbarten, “wo sie doch sehen, was sie Serbien damit bei seinem Weg nach Europa antun”, sagte Vukcevic.
Die pro-europäische Regierung unter Präsident Boris Tadic habe jedoch seit ihrem Amtsantritt am 7. Juli die Bemühungen um eine Festnahme des früheren Militärchefs “noch einmal verstärkt”. “Es gibt einen unübersehbaren Konsens aller Institutionen des Staats, die Angelegenheit zu Ende zu bringen”, sagte Vukcevic. Von ein oder zwei Menschen könne “eine ganze Nation” nicht als Geisel genommen werden, fügte er in Anspielung auf Mladic und Hadzic hinzu.
Von den Ermittlungsfortschritten will sich am Mittwoch und am Donnerstag der Chefankläger des Kriegsverbrechertribunals in Den Haag, Serge Brammertz, in Belgrad überzeugen. Umfassende Zusammenarbeit mit dem UNO-Gericht ist eine Voraussetzung für eine Annäherung an die Europäische Union. Die Ratifizierung des Stabilisierungs- und Annäherungsabkommens (SAA) durch das serbische Parlament am Dienstag hat die EU begrüßt.
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