Beinahe-Crash in Egg: Heli kappt Seilbahn

An Bord ein dreiköpfiges Filmteam, am Steuerknüppel Sparkassendirektor und Skiverbands-Vizepräsident Dr. Peter Mennel, ein passionierter Pilot.

Um 14.40 Uhr kommt es in der Egger Parzelle Hof zu einem hochgefährlichen Zwischenfall. „Der Hubschrauberpilot übersah eine Materialseilbahn, kappte mit den Rotorblättern das 8-Millimeter-Stahlseil”, schildert Polizist Christoph Felder den Unfallhergang.

Zu spät gesehen

Die „VN” erreichten Peter Mennel kurz nach dem Zwischenfall: „Wir waren 95 Meter über Grund – und das nicht markierte Seil war vor dem dunklen Hintergrund nicht sichtbar.” Zu spät bemerkte der Pilot das Stahlseil, doch da hatten die Rotorblätter bereits die Seilbahn gekappt – ein derartiger Zwischenfall bedeutet höchste Gefahr für Pilot und Besatzung, wie Berufspiloten den „VN” bestätigen.

Bei einem ähnlichen Unfall im Februar 1995 in Hittisau/Balderschwang – der Notarzthubschrauber „Christoph 17″ flog in eine Materialseilbahn – wurde der Pilot getötet, zwei Besatzungsmitglieder schwer verletzt. „Ich habe nur noch geschaut, dass wir sicher landen konnten”, schildert Peter Mennel die heiklen Sekunden gestern Nachmittag.

Auf einer nahen Wiese gelingt es Mennel, den Wucher-Hubschrauber des Typs Eurocopter AS-350 Ecureuil (französisch für „Eichhörnchen”) sicher aufzusetzen. „Der Schaden am Hubschrauber dürfte recht hoch sein, genaue Zahlen gibt‘s noch nicht”, sagt Polizist Felder. Zum Schaden an der Materialseilbahn gab es vorerst noch keine Angaben. Großes Glück: Weil sich das gekappte Tragseil auf eine Telefonleitung legt, fiel das Stahlseil nicht auf die darunterliegende Straße.

„Die Besatzung des Hubschraubers hatte riesengroßes Glück, dass sie den Zwischenfall unbeschadet überstanden hat”, so Felder erleichtert.