Jubel für "Tristan und Isolde" beim Brucknerfest
Dazu brachte ein internationales Solistenensemble ein wenig “Bayreuth-Atmosphäre” an die Donau. Die Basis der Aufführung legte des Bruckner Orchester unter seinem Chefdirigenten Dennis Russell Davies. Umsichtig gestalterisch leitend fühlte er sich sichtlich im Genre zu Hause, ließ das Orchester die Solisten rücksichtsvoll unterstützen und hatte ein mit Wagners Klangwelt erfahrenes Kollektiv zur Hand. Ein makelloser instrumentaler Hörgenuss, für den sich das Publikum besonders lautstark bedankte.
Rein äußerlich bildeten Tristan und Isolde ein gegensätzliches Paar: Christian Franz – ein Naturbursche, der im dritten Aufzug den todkranken Helden auch durch sein heraushängendes Hemd unterstrich, und Anna-Katharina Behnke, eine bildhübsche Erscheinung, als Isolde. Franz schöpfte in seiner wahrlich anstrengenden Partie aus dem Vollen seines kräftigen Organs und legte sich keinerlei Schonung dabei auf. Auch Behnke gestaltete dramatisch und raumfüllend die Partie der Isolde. In den Spitzenlagen schien ihre Stimme allerdings an Grenzen zu stoßen.
Ein besonderes Erlebnis war Petra Lang als Brangäne – ebenfalls eine große Stimme, dazu in allen Facetten klangschön. Luxuriös war der Kurwenal mit Jukka Rasilainen besetzt. Kurt Rydl orgelte die Partie des König Marke mit unglaublicher Stimmkraft, allerdings nicht immer mit Schöngesang. In den weiteren Partien bewährten sich Kurt Azesberger (Melot), Christian Zenker (Hirte und junger Seemann) sowie Steffen Rössler (Steuermann). Der Herrenchor des Linzer Theaterchores vervollständigte die Akteure des Abends.
In den Pausen und nach dem Konzert wurde freilich vernehmlich mehr über die Ergebnisse der Nationalratswahl als über die Aufführung der Wagner-Oper diskutiert.
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