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Verstimmt ist nicht einmal der Magen

Bregenz - „Fressen Lieben Kotzen“ heißt die nächste Produktion des Bregenzer Theaters Kosmos. Man hat umdisponiert.

Nicht Polit-Seilschaften („Rakows Dom“) oder der Nahost-Konflikt („Rachel Corrie“) werden, wie angekündigt, im Herbst thematisiert, sondern das Schicksal des Einzelnen in unserer Konsumgesellschaft.

In der österreichischen Erstaufführung des Stücks „Fressen Lieben Kotzen“ der deutschen Autorin Cornelia Gellrich gehe es, so Theater-Leiter Hubert Dragaschnig, zwar um Essstörungen, im Krankheitsbild der Bulimie werde aber auch eine Metapher für unsere Gesellschaft erkennbar: „Man nimmt ständig etwas auf, verdaut es aber nicht.“ Dieses Stückvorhaben wurde nun rascher umgesetzt, weil bei den erwähnten Schwierigkeiten mit den Verlagen ­Einigkeit eingetreten sind.

Uraufführung

Wenig Sorge macht dem Theater Kosmos hingegen die Vorarlberger Autorin Gabriele Boesch. Die Bühnenfassung ihres Romans „Der geometrische Himmel“, der vom Aufwachsen in Vorarlberg erzählt, wurde soeben fertigge­stellt. Die Uraufführung findet am 20. November statt. Im Zuge der Direktorssuche am Vorarlberger Landestheater wurde bekannt, dass sich auch die Kosmos-Leiter Augustin Jagg und Hubert Dragaschnig beworben hatten.

Ihr Konzept sah vor, das Kosmos neben dem Landestheater als Perspektive für junge, im Theaterbereich tätige Menschen zu behalten. Nachdem sich das Land, wie berichtet, anders entschieden hat, wollen Jagg und Dragaschnig ihr vor zwölf Jahren gegründetes und erfolgreich laufendes Unternehmen unverstimmt, aber noch mit „ein paar Überraschungen“ weiter führen. Kosmos-Produktionen wer­-den vom Land mit etwa 200.000 Euro, vom Bund mit 78.000 Euro und von der Stadt Bregenz mit rund 60.000 Euro unterstützt. Dazu kommt ein Mietkostenzuschuss.

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