AA

Ungarn wegen Finanzkrise in Bedrängnis

In der Finanzkrise ist nach Island nun auch Ungarn in Bedrängnis geraten. Die Europäische Union kündigte am Montag gemeinsam mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) Unterstützung für das osteuropäische Mitgliedsland an.

“Wir sind bereit, alle zur Verfügung stehenden Instrumente nutzen, damit Ungarn seine Wirtschaft durch diese schwierigen Zeiten steuern kann”, erklärte der französische EU-Ratsvorsitz gemeinsam mit der EU-Kommission.

Hintergrund ist die Schwäche der ungarischen Währung Forint. Sie hatte von Donnerstag auf Freitag rund zehn Prozent an Wert verloren und war auf ein Zweijahrestief abgestürzt, während Investoren Geld aus dem Land abzogen . Die ungarische Zentralbank musste stützend einspringen. Der ungarische Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany will sich noch am Vormittag zur Lage seines Landes äußern.

Möglicherweise wird Ungarn als erster europäischer Staat IWF-Kredite beantragen. Der IWF erklärte am Montag, er stehe deswegen in Gesprächen mit der Regierung in Budapest sowie mit Vertretern der EU und sei zur Unterstützung Ungarns bereit. Hilfe des IWF ist üblicherweise an strenge Auflagen gebunden. Ungarn hat mit 5,5 Prozent des BIP bezogen auf 2007 das größte Haushaltsdefizit innerhalb der gesamten Europäischen Union.

  • VOL.AT
  • Wirtschaft
  • Ungarn wegen Finanzkrise in Bedrängnis