Egal ob in kleinen Sälen, bei großen Open Airs oder – wie gestern, Dienstag, Abend – in einer Halle: Das Publikum zuckt vom ersten bis zum letzten Ton aus, die Gruppe spielt dazu auf, als ginge es um Leben oder Tod. Die Darbietung der Formation im Wiener Gasometer hatte jedenfalls keine Schwächen, lediglich das ununterbrochene Werfen von vollen Bierbechern seitens der mehr als 2.500 Besucher war eine Geschmacksfrage.
Sänger Dave King, nach Jahren im US-Exil wieder in seiner Heimat Irland ansässig, ist nicht nur perfekter Frontman. Er muss zu den derzeit besten Songtextern gezählt werden. Und er versteht es, innerhalb der Genregrenzen die Musik so zu variieren, dass sie z. B. im Gegensatz zur gestrigen Vorgruppe Streetdogs nie aufgesetzt oder eintönig wirkt. Zwischen Tanzkracher wie “Drunken Lullabies” (über den Terrorkrieg zwischen Katholiken und Protestanten in Irland) und “Requiem For A Dying Song” sorgen Flogging Molly mit Mid-Tempo- oder langsamen Stücken, wie den großartigen Titeltrack vom aktuellen Album “Float” oder die Freundschaftshymne “If I Ever Leave The World Alive”, für Abwechslung.
Dass Flogging Molly die jeweiligen Locations ausverkaufen und zuletzt auf Platz vier der Billboard Hot 100 eingestiegen sind, liegt in der Originalität. Dort, wo andere die Gitarren krachenlassen, wartet man mit einem Flötensolo auf, dort wo andere Punkrocker auf drei Akkorde setzen, verfeinert man den Sound mit akustischen Klängen, scheinbare Partylieder sind mit sehr sensiblen Worten ausgestattet. Der Dreimaster im Logo der Formation hat seine Berechtigung: Die Mannschaft Flogging Molly ist weiterhin mit vollen Segeln unterwegs. Von Wolfgang Hauptmann
Flogging Molly-Interview vom Frequency Festival
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