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Neue Krankheiten: Vogelgrippe und Sars sind nicht das Ende

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HIV, BSE, "Vogelgrippe" und Sars sind klassische Beispiele, bedeuten aber nicht das Ende. Kommende Woche wird das alles Thema des International Meeting on Emerging Diseases and Surveillance (IMED, 13. bis 16. Februar) in Wien mit rund 700 Teilnehmern sein.

Durch die zunehmende Mobilität von Mensch und Tier mit der Globalisierung können jederzeit neue Krankheiten auftauchen. Zu mehr als der Hälfte stammen sie aus dem Tierreich, eingeschleppt oder übertragen durch infizierte Tiere bzw. Vektoren, welche Erreger von Wirt zu Wirt transportieren.

“Ob neue Krankheiten von Tieren kommen oder sich das Verbreitungsgebiet von Vektoren (z. B. Stechmücken) verändert – da kann noch einiges auf uns zukommen. Es gibt in anderen Weltregionen noch mehrere hundert Krankheitserreger, die wir noch gar nicht wirklich kennen, von denen aber einige ziemlich ‘böse’, auch für den Menschen, sein dürften. Wir haben auch einen regen Vogelzug zwischen Afrika und Europa”, sagte Norbert Nowotny, Spezialist für Klinische Virologie an der Universität für Veterinärmedizin in Wien, der APA.

70 Prozent der in den jüngeren Vergangenheit aufgetauchten neuen Infektionskrankheiten kamen aus dem Tierreich. Von rund 1.500 beim Menschen bekannten Krankheitserregern überschreiten mehr als 50 Prozent die Artengrenze.

Der Kongress in Wien – rund 700 Teilnehmern, vor zwei Jahren fand er ebenfalls in der Bundeshauptstadt statt – wird sich deshalb mit weltweiten Beobachtungsmaßnahmen bezüglich neu auftauchender Erkrankungen, mit Maßnahmen zur Eindämmung von Krankheitsausbrüchen, mit Vektoren, viralen und bakteriellen Infektionen beschäftigen. Nowotny: “Beispiele sind auch die Blauzungenkrankheit oder das West Nile Virus. In Wien treffen einander Human- und Veterinärmediziner, Biologen und Experten anderer Fächer, um gemeinsam die Fragen zu diskutieren.” Als nützlich hat sich in den vergangenen Jahren auch der weltweite ProMED-mail-Service herausgestellt. Zehntausende Ärzte, Mikrobiologen etc. speichern hier auf freiwilliger Basis ihre Informationen ein. Das ist ein aktueller riesiger Informationsmarkt über neue Erkrankungen.

Einige der Themen: Verbesserung der Tiergesundheit weltweit, Überwachung von Wildtieren auf Krankheitserreger, Dengue-Fieber, Chikungunya-Ausbrüche, Krankheiten durch Lebensmittel, Antibiotika-Resistenz, Krankheiten und Klimaveränderung sowie die besten Maßnahmen zur Observierung, Kontrolle oder zum Zurückdrängen von derartigen Infektionen.

Das Meeting wird von der Internationalen Gesellschaft für Infektionskrankheiten (ISID) organisiert. Auch Experten vom Europäischen Zentrum für Krankheitskontrolle (ECDC) – dem Pendant des US-CDC in Atlanta – nehmen daran teil.

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