Das geht aus einem der APA vorliegenden Schreiben von IGGiÖ-Präsident Anas Schakfeh an El Ghoubashy hervor.
“Sie haben in diesem Gastkommentar nicht nur Ihre Arbeitsgeberin (sic!), die IGGiÖ, für unfähig erklärt und somit ihrem Ruf mutwillig enormen Schaden zugefügt, sondern Sie haben auch die ganze islamische Community in Österreich für gesellschaftsfremd und integrationsunwillig erklärt”, konstatiert Schakfeh in dem mit 24. Februar datierten Brief eine “irrationale gefühlsbeladene Gemütslage” des Islam-Lehrers in Vorarlberg. “Durch Ihre Behauptungen und Beschuldigungen in Ihrem heutigen Gastkommentar haben Sie jede Grenze des Zumutbaren und Tolerierbaren überschritten.”
El Ghoubashy hatte den Gastkommentar vom Dienstag mit den Worten eingeleitet: “Der Islamunterricht wäre eine gute Gelegenheit, um die jungen Muslime in der Gesellschaft zu integrieren. Leider haben wir Muslime diese Möglichkeit nicht ernst genommen und deshalb verpasst.” Der Vorarlberger Gymnasiallehrer sieht die Schuld auch bei der Islamischen Glaubensgemeinschaft bzw. deren Schulamt, der islamischen Pädagogischen Akademie in Wien und der Auswahl von Lehrplänen, Büchern und Fachinspektoren für den Islam-Unterricht.
Mit Empörung reagiert der Grüne Bildungssprecher und ehemalige Direktor der AHS in Feldkirch, Harald Walser, auf den Entzug der Lehrermächtigung für El Ghoubashy. Er fordert deren sofortige Rücknahme und Konsequenzen für den Leiter des islamischen Schulamtes, wie aus einer Aussendung vom Mittwoch hervorgeht: “Anas Schakfeh ist nach dieser Aktion als Leiter des Schulamtes nicht mehr tragbar.”
Denn, so Walser: “In einer Demokratie muss sachliche Kritik möglich sein.” Er kenne El Ghoubashy und dessen Unterricht persönlich: “Er unterrichtet aufgeschlossen und sehr zeitgemäß.” Während man El Ghoubashy nicht mehr unterrichten lasse, würden von “Lehrer ohne Ausbildung und mit oft sehr problematischem Verhältnis zur Demokratie und den Menschenrechten gedeckt”, spielt der Grüne auf eine Ende Jänner veröffentlichte Umfrage an, wonach bei Islam-Lehrern in Österreich Demokratie-Defizite bestünden.
Mitte Februar löste die IGGiÖ zudem das Dienstverhältnis mit einem islamischen Religionslehrer einvernehmlich auf, der an einer Schule in Wien-Ottakring antisemitische Flugblätter verteilt haben soll und für den Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) deshalb ein Unterrichtsverbot gefordert hatte.
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